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Das chinesische Neujahrsfest in München – ein Selbstversuch

Der Hahn ist da!!

Endlich, denke ich mir als Drache, denn der Affe war doch recht anstrengend…

Bevor jetzt jemand auf die Idee kommt, mir eine animalische Persönlichkeitsstörung zu unterstellen: am Samtag war der erste Tag des Chinesischen Neujahrsfestes.

2017 ist das Jahr des Hahnes!

Seit meiner Zeit in Hongkong bin ich bekennender Fan chinesischer Traditionen und Bräuche und zelebriere das Lunar New Year, wie man das Neujahrsfest in Fernost auch nennt, sehr gerne.
Dieses Jahr war das westliche Silvester irgendwie nicht so prickelnd und weil in meinem Freundeskreis noch mehr Leute den gleichen Eindruck hatten, waren Mitstreiter für ein Neujahr 2.0 schnell gefunden: 
Ein Tiger, zwei Hasen, ein Drache und eine Schlange fanden sich also am Freitag Abend in einer kuscheligen Münchner Altbauwohnung ein, um in der bayrischen Landeshauptstadt ein chinesisches Fest zu feiern.

 

5 Regeln für einen guten Start ins neue Jahr

Nach 2016 wollte niemand ein Risiko eingehen, 2017 soll ein glückliches Jahr werden, also hatten wir folgende Regeln:

  • Rot
    Die Glücksfarbe war Dresscode, schwarz und weiß galt es zu meiden, das sind Trauerfarben und die ziehen Unglück an, wenn man damit ins Jahr startet.
  • Essen
    Sollte reichlich sein. Denn wenn man das Jahr arm startet, dann geht es auch arm weiter. Deshalb war heute zum Frühstück auch Porridge tabu, das ist nämlich Armeleuteessen!
  • Putzen
    Die Wohnung war blitzeblank, weil wenn man noch im alten Jahr fegt, kehrt man die bösen alten Geister raus. Die guten neuen brauchen einige Zeit, bis sie sich festgesetzt haben, deshalb herrscht jetzt erstmal: Putzverbot! Sonst ist das Glück schon gleich zu Beginn vertrieben…
  • Haare waschen
    Alle hatten frisch gewaschene Haare, weil Haar im Chinesischen gleich ausgesprochen wird wie Reichtum und wäscht man am ersten Tag des Jahres die Haare, wäscht man den Reichtum ab. Suboptimal.
  • Müll
    Ähnlich wie die Sache mit dem Putzen, musste noch im alten Jahr raus, heute ist Müll-leer-Verbot.

Um Mitternacht gab es sogar Wunderkerzen und Sekt auf dem Balkon, des Hahnes Start war äußerst gelungen und fulminant.

Bisschen extra Glück

Nun ist 2017 wieder mal ein Wahljahr. Und weil Trump und Brexit genug der bösen Überraschungen waren, ist ein bisschen extra Glück durchaus angebracht. Darum habe ich beschlossen, dieses Jahr einen Schritt weiter zugehen und einen zwei Wochen langen weiteren Brauch zu leben: ein Schwarz- und Weißverbot.

Wie bereits erwähnt, sind Schwarz und Weiß Trauerfarben. Die soll man in den ersten 15 Tagen des Jahres meiden. Es gibt noch weitere Dinge, die für Glück oder Unglück sorgen, aber da ich kein Kind habe, das schreien könnte, ziemlich grundsätzlich nicht stehle oder töte und aktuell auch nicht vorhabe, irgendjemandem Uhren, Scheren oder Birnen zu schenken, habe ich mir als Selbstversuch den Farbdresscode ausgesucht.

Und das könnte schwierig werden. Heute an der Isar habe ich mal drauf geachtet, wirklich fast jeder und jede trägt irgendetwas Schwarzes oder Weißes an sich… Und obwohl ich weder Architektin noch Nihilistin bin, ist der All-Black-Look etwas, worin ich mich schon sehr wohl fühle. Somit stehe ich vor einer echten Herausforderung. Mal sehen, wie ich die meistern werde.

Tag eins ist bereits geschafft

Zum Glück ist mein Daunenmantel Khaki. Was ich morgen trage, weiß ich im Moment noch nicht. Erstmal geht es jetzt im Isaroutfit auf den Nymphenburger Kanal zum Eisstockschießen. Vielleicht kommt dabei die Erleuchtung für morgen. Und Montag. Und Dienstag… Verfolgen lässt sich das ganze auf jeden Fall auf Instagram, denn ja, ich meine es ernst! Drückt mir die Daumen 🙂

Auf ein fröhliches und friedliches Jahr des Hahnes! Oder wie der Hongkong Chinese sagt: KUNG HEI FAT CHOI!!!

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Bildquellen: Flickr, Instagram

 

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