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Tatort München: Bis dass der Tod euch scheidet!

Man stelle sich folgende Schlagzeilen vor:

“In München stach ein Mann erneut einen Passanten nieder. Der Täter war zunächst flüchtig, konnte aber mit Hilfe von Aufnahmen einer Überwachungskamera gefasst werden. Das Opfer befand sich zum Tatzeitpunkt am Weißenburger Platz und wurde durch mehrere Messerstiche am Oberkörper schwer verletzt.

Dem Täter, Thomas Barthold, ist auch ein weiteres Verbrechen mit ähnlichem Tathergang zuzuordnen:

Er erstach vor 6 Monaten vor einer Bankfiliale am Leonrodplatz einen jungen Familienvater. Der Tod von Benjamin Schröder berührte viele Münchner, das Opfer hinterließ eine Frau und einen Sohn. Der Fall war bis zur heutigen Ergreifung des Täters ungelöst. Das Motiv für beide Fälle ist nach wie vor unklar, zwischen Täter und Opfern gab es keine Verbindungen. Die SOKO Schröder hat die Ermittlungen im Fall des jüngsten Opfers übernommen. Der Täter wird in den kommenden Tagen in die JVA verlegt.”

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So oder so ähnlich würde sich wohl eine Pressemeldung lesen, die durch die Münchner Zeitungen geht. Bei dieser Meldung handelt es sich aber um keinen echten Fall, sondern um die Ausgangstat des neuen Münchner Tatorts „Der Tod ist unser ganzes Leben“ der am 30.4.2017 zur gewohnten Zeit in der ARD ausgestrahlt wird.

Komplex, aber fesselnd

Besonders sehenswert wird der Streifen nicht nur durch die Tatsache, dass er auf den ungelösten Fall aus „Die Wahrheit“ aufbaut, der im Oktober 2016 erstausgestrahlt wurde und als erster Tatort in der Geschichte nicht aufgelöst wird, sondern auch durch die emotionale Verstrickung der Münchner Kommissare in den Verlauf der Handlung um den Täter. Die Grenzen zwischen den verschiedenen Rollen der Täter, Opfer, Ermittler und Freunde verschwimmen und machen diesen Tatort zu einem komplexen, aber fesselnden Gesamtwerk. Neben der spannenden, zum Teil sehr brutalen und körperlichen Lösung des Falls, geht es in diesem Tatort doch vor allem um die Loyalität und Freundschaft des langjährigen Ermittlerduos, welche aber auf eine harte Probe gestellt wird.

Langfilmdebut für Nachwuchs-Regisseur Philipp Koch

Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec beurteilten die Arbeit mit dem jungen Regisseur Philipp Koch, Absolvent der HFF, der mit diesem Tatort sein Langfilmdebut feiert, als nicht immer einfach. Die Dreharbeiten waren anspruchsvoll und forderten den Schauspielern, die mittlerweile seit 26 Jahren Tatortkommissare sind und auch gerne mal beim Dreh noch ein Wörtchen mitreden möchten, einiges ab: viel Blut, Stunts, einiger Bodenkontakt, hinkende Beine,… mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Aber „Fernsehen, dem man ansieht, dass es immer einfach war, gibt es ja schon genug!“ so Wachtveitl.


Ausstrahlung „Der Tod ist unser ganzes Leben“: 30.4.2017, 20.15 Uhr, ARD

Zur Vorbereitung, kein Muss aber zu empfehlen:
Ausstrahlung „Die Wahrheit“: 28.4.2017, 22.00 Uhr, ARD


Beitragsbild: © Bayerischer Rundfunk / X Filme/Hagen Keller

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