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München, deine Berge #2 – Für Langschläfer

Wandern kann schon mal den ganzen Tag dauern – muss es aber nicht. Für diejenigen, die auf das vierte samstägliche Helle nicht verzichten wollen und trotzdem gerne am Sonntag etwas Bergluft schnuppern möchten, empfehlen sich kurze, knackige Touren, die man auch noch am Nachmittag bestreiten kann.
Davon gibt es einige, aber auch ein paar ganz besonders schöne, wie diese hier:

Auf den Heimgarten

Die Tour auf den Heimgarten ist eine schöne Alternative zum Herzogstand, den die meisten Münchner zumindest schon mal mit der Bahn von oben gesehen haben. Das schöne am Heimgarten: man hat eine vergleichbar grandiose Aussicht auf den blauen Walchensee und ins Karwendelmassiv, aber da man den Heimgarten nur zu Fuß erklimmen kann, fehlen die Pseudo-Berggeher in Flipflops.
Die Tour ist landschaftlich abwechslungsreich. So läuft man zum Beispiel zu Beginn ein gutes Stück an einem klaren Bach entlang und erreicht irgendwann die Baumgrenze. Bei einem straffen Tempo geht man ca. zwei Stunden und bestreitet so ca. 1000 Höhenmeter, so dass man auch noch um 16 Uhr starten kann und den Abstieg in der Abendsonne genießen kann. Es gibt zwar eine kleine Hütte am Gipfel, aber habt besser eure eigene Brotzeit dabei.

Das blaue Land

Besonders reizvoll an der Strecke ist neben dem Blick ins Gebirge auch der Blick ins Land – um genau zu sein ins “blaue Land”. Der Begriff wurde vom Blauen Reiter geprägt, eine Künstlervereinigung rund um Wassiliy Kandinsky und Franz Marc, die vor dem ersten Weltkrieg rund um Murnau malten und mit ihren Landschaftsbildern zu Weltruhm kamen. Immerhin gehören sie zu den Begründern des Expressionismus. Sie prägten den Begriff “blaues Land” wegen der bläulichen Farb- und Lichtstimmungen der ganzen Gegend zwischen Murnau und Kochel, auf die man während der Tour blicken kann. Viele der Werke stellt das Lenbachhaus aus.

Die Tour

Ausgangspunkt für die Tour ist der kleine Ort Ohlstadt, den man in ca. 50 Minuten über die A 95 München-Garmisch über die Ausfahrt Murnau erreicht. Start ist der Wanderparkplatz im Osten des Dorfes. Von diesem Parkplatz geht direkt eine Forststraße ab, der man folgt. Die Bärenfleckenhütte ist ausgeschildert und erstes Ziel der Tour. Es gibt aber verschiedene Möglichkeiten auf den Gipfel zu kommen – die schönste führt aber an dem kleinen Fluss entlang, den man recht schnell erreicht. Einfach immer rechter Hand dem Fluss folgen – viel falsch machen kann man nicht 😉

Der Tipp

Was für den Langschläfer gilt, gilt natürlich auch für den Frühaufsteher. Wer um 8 Uhr in München los fährt, ist zum zweiten Frühstück um 11 Uhr auf dem Gipfel und um 14 Uhr zum Grillen bei den Kumpels an der Isar. Ein weiterer Vorteil: man steht bestimmt nicht im Stau…
Und wer doch mehr Zeit mitbringt, kann die Tour verlängern und über den Grat noch auf den Herzogstand laufen und dort einkehren. Das ist dann aber schon eher eine Tagestour.


In aller Kürze:

Was? Wanderung auf den Heimgarten
Wann? April – November (je nach Schneelage)
Wo? Wanderparkplatz Ohlstadt
Wieviel? Ein bisschen Überwindung vielleicht


Bilder (c) Barbara Lersch

5 Comments
  • Björn Winkler
    Posted at 16:15h, 16 Juni

    (heißt der Ausgangspunkt nicht “Ohlstadt” statt “Ohlhausen”?)

  • Rita
    Posted at 21:59h, 18 September

    Ähm ja, wohl eher Ohlstadt…

  • Willli Haas
    Posted at 08:10h, 01 Juli

    Und es sind 1.000 Höhenmeter, nicht 100. Und was sind Langschläger? Und Straße schreibt man mit “ß”. Und in diesem Zusammenhang “Grat”, nicht “Grad”. Sorry, aber dieser Artikel wurde wohl im Schnellstverfahren hingerotzt … Wenn ihr mir was zahlt, lese ich gerne Korrektur …

  • Jan Krattiger
    Jan Krattiger
    Posted at 08:52h, 01 Juli

    Lieber Herr Haas, in der Hitze (!) des Gefechts passieren auch uns leider hier und da ein paar Fehler. Ich danke Ihnen fürs Bescheid geben, die sind mittlerweile korrigiert. Als unabhängiges Stadtmagazin können wir uns leider kein externes Korrektorat leisten – aber immerhin: sie dürfen die Artikel gratis und ohne Bannerwerbung lesen.
    Beste Grüße

  • Willli Haas
    Posted at 11:55h, 01 Juli

    Lieber Herr Krattiger,
    das ist super! Dann möchte ich aber doch auch kurz auf meine Vorkommentierer hinweisen, die völlig richtig angemerkt haben, dass der Aufstieg in Ohlstadt beginnt, nicht in Ohlhausen. Das ist nämlich noch viel wichtiger als die Frage, ob es eine Grad- oder Gratwanderung ist 😉
    Herzliche Grüße von der fakultativen Korinthenkackerin und weiter so!!

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