Projekt Hofflohmarkt
Aktuell, Stadt

Projekt Hofflohmarkt: So verkaufst du deinen überflüssigen Kram am besten

Bettina Theissmann

Geht es euch auch so? Über Jahre hinweg sammeln sich Dinge an. Dinge, die einfach nur da liegen, Platz nehmen und nicht mehr gebraucht werden. Und irgendwann kommt dieser Wunsch, den ganzen Kram einfach loszuwerden. Wegschmeißen wäre da die schnellste Lösung, ist aber irgendwie zu schade. Die meisten Sachen sind noch brauchbar und für jemand anderen vielleicht sogar wertvoll. Habt ihr die gleichen Gedanken? Dann habe ich hier eine wundervolle Lösung für euch, um all den unerwünschten Kram einfach und unkompliziert loszuwerden: Projekt Hofflohmarkt in vier Akten – Feilschen, Tratschen, Trinken – Flohmarktfeeling mit Eventcharakter.

1. Akt: „Die Vorbereitung“

Für den Münchner Hofflohmarkt kann man sich ganz einfach online anmelden. Stadt aussuchen, Wohnviertel wählen und bezahlen (15 Euro pro Hinterhof). Es gibt sogar einen Preisnachlass, wenn man sich zu Beginn der nächsten Saison anmeldet. Einmal auf dem Hofflohmarkt-Verteiler, wird man zum Start der jeweiligen Saison und den Hofflohmarkt-Terminen per Mail informiert. Alle angemeldeten Hinterhöfe werden auf einer Stadtviertel-Karte zum jeweiligen Termin mit rotem Punkt versehen. Die Pläne könnt ihr dann ein paar Tage vor dem Flohmarkt in ausgewählten Lokalen im Viertel abholen.

Nachdem der erste Schritt getan ist, werden die Nachbarn informiert. Dafür könnt ihr einfach einen Aushang erstellen oder einen netten Brief an alle Nachbarn einschmeißen. Darauf sind notwendige Informationen zum Hofflohmarkt-Tag und die Spielregeln enthalten. Jeder Hausbewohner darf teilnehmen und ist herzlich eingeladen, am Hofflohmarkt-Tag überflüssige Dinge und längst Vergessenes zu verkaufen. Zudem lade ich auch immer alle Freunde ein – zum Bierchen, zum Stöbern oder zum Tratschen – alle sind gern gesehen und herzlichen eingeladen.

2. Akt: Der Hofflohmarkt rückt näher

Wenn der Hofflohmarkt-Tag näher rückt, geht es ans Ausmisten. All die überflüssige Dinge werden zusammengesammelt, entstaubt und für den Verkauf vorbereitet. Klamotten, Möbel, Münzen oder Geschirr – alles wird für den großen Tag bereit gemacht. Oft findet man die größten Schätze und Raritäten im elterlichen Keller – es lohnt sich auf jedenfall nachzusehen. Je nachdem wie viele Dinge zum Verkauf stehen, sollte man sich auch Gedanken über die Verkaufsfläche machen. Ein paar Campingtische oder eine alte Tür auf Klappböcken reichen vollkommen aus.

Am Tag vor dem Hofflohmarkt steht die Vorbereitung der kulinarischen Verköstigung an. Meine Empfehlung: selbstgemachter Kuchen, für viele Flohmarktbesucher ein attraktiver Snack. Zusammen mit den Nachbarn und Verkäufern werden Getränke, Luftballons und Snacks besorgt. Eine kleine Liste der wichtigsten Besorgungen habe ich euch hier zusammengefasst:

  • Limonaden und Wasser zur Erfrischung
  • Kaffee und selbstgemachter Kuchen
  • Gekühltes Bier
  • Gläser/Becher und Teller für den Kuchen
  • Luftballons zur Kennzeichnung des Hofes
  • Sitzmöglichkeiten für Zwischendurch
  • Kleine Kasse oder Geldtasche mit Wechselgeld
  • Viertelplan vom Hofflohmarkt
  • Nicht mehr benötigte Tüten und Verpackungsmaterial für die Einkäufer
  • Ein Spiegel für den Verkauf von Klamotten, Sonnenbrillen und Schmuck
  • Weitere hilfreiche Tipps findet ihr unter diesem Link

 

3. Akt: „Am Hofflohmarkt-Tag“

Projekt Hofflohmarkt

Der Tag beginnt früh. Es lohnt sich um 8 Uhr mit dem Aufbau zu beginnen. Erste Interessenten kommen oft schon vor dem offiziellen Start – auf der Suche nach Raritäten und Besonderheiten. Das schöne am Aufbau ist, dass sich der Flohmarkt direkt vor der Tür befindet. Was nicht fehlen darf: die kleine Bar im kühlen Hausflur für all die fleißigen Nachbarn. Dort finden sich Getränke, Snacks und Co. für die kleine Erfrischung zwischendurch.

Um 10 Uhr gehts dann richtig los – der Hinterhof füllt sich mit Interessenten, Freunden und Verhandlungskünstlern. Um jeden Euro wird gefeilscht, man erfährt die aktuellen Viertel-Geschichten und lernt nebenbei neue Menschen kennen. Das wirklich Wichtigste ist es, über den Tag das Essen und Trinken nicht zu vergessen, denn es dauert nicht lange bis man sich in einer Dauerschleife von Preisinformationen und Wechselgeld befindet. Die Münchner lieben die Hinterhofflohmärkte und verweilen gerne bei leckerem Kuchen oder einem kühlen Getränk – für einen kleinen Ratsch oder eine Stil-Beratung. Alles ist möglich.

4. Akt: „Nach dem Hofflohmarkt“

Was ich versprechen kann: ein herrliches Gefühl macht sich breit. Ein Großteil des Krams ist verkauft, die Wohnung ist ausgemistet und es gibt wieder Platz. All die Dinge, die sich nicht mehr verkaufen lassen, kann man in eine kleine Kiste vor den Hof stellen. Ein Schild „Zu Verschenken“ sorgt dafür, dass auch hier ein neuer Besitzer gefunden wird.

Das ist auch der schönste Nebeneffekt des ganzen Events: es wurde nichts weggeschmissen. Alle übrigen Dinge können im Keller verstaut werden und warten dort auf das nächste Jahr, wenn es wieder heißt: Projekt Hofflohmarkt, nächste Runde.

Wann der nächste Hofflohmarkt stattfindet, liest du hier!


Fotos: Bettina Theissmann

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