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Startupstore n’ Stories holt Crowdfunding-Projekte an den Rindermarkt

Susann Westhoff

Kreativstandort München: Das zeichnet die Stadt aus

Lass’ kreative Ideen Wirklichkeit werden! Alles, was es braucht, ist eine gute Fee und etwas Glück. Ein Haufen Unterstützer, Förderer und Begeisterte tun es aber auch. Mit dem immer beliebteren Weg, eine kreative Idee über Crowdfunding zu finanzieren, kannst du aus deiner Begeisterung eine wirkliche Unterstützung werden lassen. Bekannte Portale wie startnext findet man im Netz schnell, doch die Herausforderung besteht darin, alle anderen fernab digitaler Anwendungen zu erreichen.

Der Pop-up-Store STARTUPSTORE N’ STORIES präsentiert nun bereits zum zweiten Mal “Crowdfunding zum Anfassen”, diesmal im Ruffinihaus: Seit dem 23. Juni können hier Produktinnovationen und Münchner Start-ups bewundert werden. Nach den ersten erfolgreichen Wochen ziehen die Maker nun Bilanz.

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Neue Trinkhalme von “Mr. Orange”

Generell bieten Großstädte viele Chancen für neuartige Projekte – doch es braucht auch Leute, die den Wert davon erkennen. Die bereit sind, ihr Geld in Qualität zu investieren und so zumindest am Anfang dem Produkt eine kleine, aber entscheidende Starthilfe zu geben.

Chancen in München

Die Stadt beherbergt nicht nur zahlreiche Kreative, sondern auch Designliebhaber und Förderer als passende Abnehmer: Für jedes Projekt zählt gerade zu Beginn die sich in der Stadt bietende starke Vernetzung. Sei es zu Gleichgesinnten, dem Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft der Stadt oder Investoren – München bietet Möglichkeiten, in Kontakt zu kommen, um sich gegenseitig zu fördern. Das Exklusive finden, ohne in die Ferne schweifen zu müssen.

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Das Team von “nearBees”

Für lokale Projekte mit regionalem Bezug ist München auch als nächstgrößere Stadt, Logistikzentrum und Plattform für Kunden von hoher Bedeutung: “NearBees ist auf Imker aus dem Umkreis angewiesen, die zum Beispiel Waldhonig produzieren (denn: wo ist schon Wald in München?), braucht aber die Städter als Käufer. Aktuell liegt das Bewusstsein für regionale und fair produzierte Ware voll im Trend – nicht nur in München.

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Boxershorts für alle! – “Monaco Monkey”

Auch die Gründer von „Monaco Monkey“, ein Crowdfunding-Projekt für Boxershorts, suchen bewusst nahe und dennoch preiswerte Werke für Verarbeitung und Produktion: Denn während Made in China mittlerweile viele abschreckt, sind immer mehr Kunden mit guter Qualität zu überzeugen. Bei der Namensfindung ihres neuen Labels war es den “Monaco Monkey”-Gründern allerdings wichtig, die Herkunft München nicht zu stark in den Fokus zu rücken. Schließlich ist es der Wunsch eines jeden Start-ups, es einmal aus der Heimat in die weite Welt zu schaffen.

Standort mitten in der Stadt – Produkte zum Anfassen: Alles OFFLINE

Das digitale Zeitalter macht eine klare Ansage: Alles online! Ohne Webseite, einen Onlineshop und Präsenz auf allen Social Media-Kanälen kann kaum ein Crowdfunding-Produkt langfristig überleben.

Doch genau da kommt STARTUPSTORE N’ STORIES ins Spiel: In diesem Store im Ruffinihaus kommen Crowdfunding-Produkte “offline” an den Mann (oder die Frau), die von Crowdfunding, Start-ups und Ähnlichem nie zuvor gehört haben. Eine Gruppe unbeholfener Japaner stolpert auf ihrem Weg zum nahegelegenen Marienplatz in den Laden und ist völlig angetan von einer Muskatmühle aus echtem Kirschholz. Wer macht das, und was ist Muskat überhaupt?

Interesse, Neugier und Spontanität: Passanten schenken neuartigen und überraschenden Ideen gerne ihre Aufmerksamkeit. Vielleicht gehört nicht jeder zur eigentlichen Zielgruppe, vielleicht nimmt man am Ende auch nichts mit nach Hause. Und dennoch, der erste Schritt ist getan, Aufmerksamkeit geweckt und der erste Kontakt zum Thema “Start-ups in München” geschaffen.

Die Stadt macht sich stark für kreative Ideen

Die Stadt hat sich gezielt an junge Gründer gewandt und ausgewählten Crowdfunding-Projekten die Möglichkeit geboten, im Ruffinihaus am Rindermarkt auszustellen. Die jeweilige Ladenfläche kann flexibel wochenweise gemietet werden, sodass die Auswahl an Produkten von Zeit zu Zeit variiert. Das macht den Laden immer wieder zu einem neuen Erlebnis. Aussteller müssen lediglich einen kleinen Unkostenbeitrag zahlen, der aber mit Kenntnis der sonst fälligen Mieten für einen eigenen Laden verhältnismäßig leicht aus der Tasche kommt. Erst gestern beworben, heute schon im Shop – dieses Konzept überzeugt schnell und gefällt.

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“Onia” bringt Licht ins Dunkel

Eine aussichtsreiche Zukunft für Münchner Start-ups

Mit welcher Bilanz geht die Aktion STARTUPSTORE N’ STORIES in einer Woche zu Ende? Hat sich die Ausstellung mit städtischer Förderung gelohnt? Ja, hat sie: Das Feedback ist durchweg positiv. Auch wenn die Onlinepräsenz nach wie vor das Hauptaugenmerk aller Crowdfunder und Starter bleibt, hat die Aktion “offline” noch einmal ganz neue Zugänge zum Markt geschaffen und die Motivation, die Ideen auszubauen, enorm verstärkt.  Denn allen Kosten und unzähligen Nachtschichten zum Trotz besticht hinterher das unbeschreibliche Gefühl, wenn man die imaginäre Idee aus dem Kopf zum ersten Mal in den Händen hält – weil man sie “zum Leben erweckt” hat.

Wir hoffen auf eine Fortsetzung und den verstärkten Einsatz der Stadt, Kreativität in München sichtbar zu machen. Zum Teufel mit dem Nischendasein! Hier warten die Projekte der Zukunft darauf, entdeckt zu werden. Die Grenzenlosigkeit neuer Ideen sollte die Wertschätzung erfahren, die ihr gebührt. STARTUPSTORE N’ STORIES – eine gelungene Aktion!


Fotocredits: Titelbild © STARTUPSTORE N’ STORIES, weitere: © nearBees / © Susann Westhoff

2 Comments
  • Friemersheimer
    Posted at 18:05h, 16 Februar

    allo, ein sehr schöner Beitrag und sehr Informativ. Man sollte gerade Honig kaufen, möglichst direkt vom Imker, um diese gegen die Großkonzerne zu stärken, statt der Veganer-Ideologie zu folgen. Inländische Imker sollten un müssen unterstützt werden.

  • Christina
    Posted at 10:31h, 22 November

    Organisationen wie “nearBees” sollte es wirklich öfter geben! Bin selbst Imkerin und komplett auf mich selbst angewiesen, Gleichgesinnte wären da oft eine große Hilfe.
    Grüße, Christina

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