Bonobo
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Atmosphärischer Elektro in der Tonhalle: Bonobo kommt nach München

Sharon Brehm

Es ist ein seltenes Talent, ohne Worte Atmosphären in Räume hineinzutragen. Und mit dieser Begabung wurde Bonobo gesegnet. Egal, ob es darum geht, elektrisierenden Neubeginn, Anziehung oder Faszination in Klänge zu fassen. Oder Wehmut, Nostalgie und Unruhe. Am 8. November habt ihr die Möglichkeit, nicht nur in euren eigenen vier Wänden in diesen komplexen Elektro einzutauchen. Denn mit seinen Downtempo-Tracks taucht Bonobo die Tonhalle in seine Musik.

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Migration

Nach dreijähriger Wartezeit ist das sechste Album „Migration“ im im Januar 2017 erschienen. Was für eine beeindruckende Karambolage das ist! Kerala, die Erstauskopplung des Albums, erinnert beispielsweise an Tausende Zugvögel, die in dynamischer Harmonie den Himmel über Indien verdunkeln. Ja, wir alle sind auf Reisen oder würden es zumindest gerne sein.

Break Apart ist nicht zuletzt wegen der Vocals von Rhye weicher und sehnsüchtiger. Outlier im Vergleich dazu ist eine schnelle Upbeat-Nummer. Schon zu Beginn des Tracks lässt Bonobo klassische Instrumente, organische Samples und Synthie-Sound ineinanderfließen. Sicherlich, das Album ist divers und vielschichtig, und doch sind die einzelnen Nummern über das Thema der Migration miteinander verbunden.

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Leeds – New York – L.A.

Mit Umzügen kennt sich der britische Produzent Bonobo aus. Geboren in Leeds, zog er nach New York. Nur um dann den Big Apple gegen den Glitter L.A.s zu tauschen. Und wer einmal seinen Lebensmittelpunkt geändert hat, weiß, dass kein Tag, kein Ort dem Anderen gleicht. Dass es Ewigkeiten dauert, bis sich Alltag im Neuen findet. Dass dieses Zurecht-Finden manchmal süß und manchmal eben bittersüß schmecken kann.

Da verwundert es kaum, dass die Tracks auf dem sechsten Album unterschiedlicher nicht sein könnten. Und trotzdem verzaubern sie ihre Hörerinnen und Hörer, laden ein, ebenjene Nostalgie, Wildheit, Leichtigkeit, Magie, Mystik, Verspieltheit oder eben Schwere zu entdecken. Manchmal sogar in einem einzigen Track. Bonobo sagt dazu in einem Interview: “It’s sort of montage, what I do, it’s taking bits of sound and re-contextualising it and putting things together from two different places and seeing how they fit together. So you end up with this patchwork of stuff that I’ve recorded.”

Dabei behält Bonobo aka Simon Green seinen so bekannten, schlichtweg großartigen Stil bei. Seine Musik lässt sich wohl am Besten mit dem Wort Onomatopoesie fassen: Lautmalerei. Die Kreation von Atmosphären mit Tönen.


In aller Kürze:

Was? Bonobo
Wo? Tonhalle| Grafingerstr. 6, 81671 München
Wann? 8. November 2017 | Einlass 19.00
Tickets? 40€ zzgl.Gebühren


Beitragsbild: © Neil Krug

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