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Ohren auf, hier kommt Findlay!

Gloria Grünwald

Ihr Konzert im April in der Milla war ausverkauft. Wer die 25-Jährige Musikerin aus Manchester im Frühjahr verpasst hat, kann es am 13. November noch einmal versuchen – da spielt Findlay mit Band im Ampere.

Unter dem Radar … noch!

Viel ist nicht bekannt über Natalie Findlay und ihre Band. Die junge Britin bewegt sich mit ihrem Debütalbum “Forgotten Pleasures”, das seit März diesen Jahres in den Läden steht, immer noch unter dem Radar der Musikinteressierten hier auf dem europäischen Festland.

Spätestens mit ihrem Auftritt beim Reeperbahnfestival im September in Hamburg und einer anschließenden Europatour im November dürfte sich das nun ändern. Die Musik von Findlay ist nämlich viel zu interessant, um nicht hinzuhören!

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Früh übt sich …

Natalie Findlay bekam schon früh, wovon jeder Teenager mit Popstar-Ambitionen träumt: mit zarten 17 Jahren unterschrieb sie einen Vertrag bei einer Major-Plattenfirma. Kurze Zeit später stieg sie aber dort wieder aus, um in Zukunft auf ihrem eigenen Label Mint Records Musik zu veröffentlichen, ohne in Genre-Grenzen eingesperrt zu sein.

Und tatsächlich: wer von ihrem Debütalbum „Forgotten Pleasures“ lediglich die – auch im Radio erfolgreiche – Single “Waste My Time” kennt, bekommt einen ganz falschen ersten Eindruck von Findlay – als Popsternchen mit melancholischen Texten.

Nicht schlecht staunt man dann, welche Überraschungen dieses Album noch so in petto hat. Achtung, ein Teil der folgenden Szenen könnte die Bevölkerung verunsichern:

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Ehrlich, lässig, genreübergreifend

Wenn man auf YouTube ein Musikvideo von Findlay anklickt, schlägt der Algorithmus anschließend als ähnliche Videos Feist (Pop), EMA (Noise-Indie-Singer-Songwriter-Musik) und Kate Tempest (Hip-Hop) vor – das sagt eigentlich schon alles (oder nichts) über den Sound von Findlay.

Sie wirft in ihrer Musik einen derartigen Genre-Mix zusammen und lässt Songs mal in die eine, mal in die andere Richtung zum Überkochen bringen. Das kann chaotisch wirken, wäre da nicht diese spezielle „attitude“ (bitte britischen Akzent hinzudenken). Die Ehrlichkeit und Lässigkeit ihrer Texte und die Art, diese zu präsentieren, vereint alle Songs von Findlay – wenn sie mit gesellschaftlichen Idealen abrechnet (“Junk Food”) genauso, wie wenn sie von Herzschmerz singt.

Erwähnte Attitüde hat ihr schon Vergleiche mit der britischen Rock-Ikone PJ Harvey oder auch Alison Mosshart von The Kills eingebracht. Der Unterschied ist, dass Findlay sich musikalisch eben auch in weitaus poppigere Soundgefilde vorwagt, nur um ihr Publikum im nächsten Song mit einer heftigen Portion verzerrten Garage Rock-Gitarren, ekstatischem, effektbeladenem Gesang oder einer ruhigen Piano Ballade von den Socken zu reißen.


In aller Kürze:

Wann? Montag, 13. November 2017, 20:30 Uhr

Wo? Ampere, Muffatwerk, Zellstraße 4, 81667 München

Tickets? ca. 20 € zzgl. Gebühren, z.B. bei MünchenTicket


Beitragsbild: via Muffatwerk

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