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Das Schwarmverhalten kreativer Kollektive: Kalonoma

Genauso wie Menschen aus Wirtschaft oder Sport Firmen oder Vereine gründen, sammeln sich Kreativschaffende oft in Kollektiven, denn zusammen erreicht man meist mehr. Wir stellen euch das dritte Teams aus München vor: Kalonoma.

We proudly present Kalonoma:

Befürchtungen, mit einer Idee doof dazustehen, hat beim Kreativkollektiv Kalonoma schon lange niemand mehr. Ein Anruf mit dem Inhalt: „Wir brauchen dich jetzt, im Indianerkostüm, an der Isar“ würde wohl bei den meisten Menschen eine Reihe von Fragen aufwerfen. Bei Kalonoma wird der Rucksack gepackt und losgeradelt. Die neunköpfige Truppe, die sich als Kollektiv vor allem mit Film, Musik, Fotografie, Grafik und Gestaltung beschäftigt, findet solche Anfragen mittlerweile völlig normal. Der Ursprung dieses rückhaltlosen Vertrauens ist mitunter darauf zurückzuführen, dass die Geschichte Kalonomas nicht erst mit der Gründung vor drei Jahren beginnt.

In seiner Grundform existiert das Kollektiv nämlich bereits viel länger, auch wenn das Kind damals noch keinen Namen hatte. David Reitenbach und Ludwig Pfeiffer – die beiden Initiatoren von Kalonoma – setzten bereits als frischgebackene Gymnasiasten gemeinsam kreative Projekte um

„Zusammen mit anderen Freunden haben wir uns regelmäßig bei mir getroffen, gemeinsam gewerkelt und gebastelt, es gab ein Klavier und nebenbei wurde gejammt. Es war immer eine tolle Stimmung“, erzählt Pfeiffer. Als sich ihnen 2013 die Möglichkeit bot, im Rahmen von OBACHT! in Haidhausen eine erste kleine Ausstellung zu machen, zögerten sie nicht lange. Die Ausstellung war ein Erfolg, auf die Rolle des Künstlers und Kurators wollte man auch in Zukunft nicht verzichten.

So erzählt, wirkt die Gründung von Kalonoma im Jahr 2014 wie die logische Fortsetzung der gemeinsamen Geschichte. Dass es alles andere als selbstverständlich ist, sich mit 16 Jahren zu einem Kollektiv zusammenzuschließen, eine gemeinsame Website aufzubauen, Ausstellungen zu organisieren und weitere Mitglieder zu rekrutieren, fällt einem erst in dem Moment wieder ein, in dem man die Gruppe nach ihren Plänen für die Zukunft fragt. Fast alle stehen noch am Anfang eines Studiums, teilweise sind sie dafür aus München weggezogen.

Der Kern der Gruppe bleibt der Stadt aber erhalten und auch in Zukunft soll München Dreh- und Angelpunkt für Kalonoma bleiben. „Hier haben wir ja unser Netzwerk, unsere Unterstützer und Freunde.“

Entgegen den gängigen Klischees sehen sie München als Stadt der Möglichkeiten und kurzen Wege. „Alle Leute, mit denen wir bisher zusammengearbeitet haben, waren unglaublich entgegenkommend.“ So ergeben sich für das Kollektiv auch ganz neue Herausforderungen, letztes Jahr zum Beispiel eine dreistündige Liveperformance, die sie mit verschiedenen Kurzfilmen und Musikeinlagen füllten. „Erst durch den Beginn von Kalonoma haben wir angefangen, uns in alle möglichen Richtungen auszuprobieren.“

Ihr wollt noch mehr kreative Kollektive aus München kennenlernen? the Stu und super+ stellen wir euch auch vor.


Bilder: © Christin Büttner

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