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Wimmelbilder und Gesellschaftskritik – Peer Kriesel auf der ARTMUC

ARTMUC

Aktueller könnten die Themen nicht sein: Datenschutz, Informationsüberfluss und die dadurch medial erwirkte Verwirrung der Gesellschaft. Fehlende Solidarität und der Konflikt zwischen alten und neuen Werten. Peer Kriesel ist ein Berliner Künstler, der sich mit ebendiesen Themen auseinandersetzt. Er bedient sich dabei den Stilmitteln der Karikatur, Übermalung und geometrischen Elementen.

Ab 10.Mai kannst du dich für drei Tage in seinen und anderen Werke auf der ARTMUC verlieren und dich mit den Künstlern unterhalten.

“Alltagsutensilien reizen mich, weil wir mit ihnen oft unbewusst umgehen, sie häufig in die Hand nehmen, sie also unsere Geschichte erzählen. Davon abgesehen, dokumentieren diese Dinge – wie die BVG-Tickets – unseren täglichen Aktionsradius.”

1979 in Berlin geboren, arbeitet Peer Kriesel dort nach wie vor als Designer und Künstler. Seine Werke entstehen meist intuitiv, auch durch das Zusammenspiel von Farbe und Medium. Zuletzt schuf er experimentelle Arbeiten als sogenannte Digital Art, die er als limitierte Drucke verkauft. Er lässt sich als Künstler nicht direkt kategorisieren, was seine Arbeit so spannend für den Betrachter macht. Für die Art Basel beispielsweise hat der Künstler alte Bahnfahrkarten mit Aquarell übermalt und sich aus den Farbverläufen für seine Figur-Strukturen inspirieren lassen.

Englischer Garten © Peer Kriesel

Das Bild oben ist beispielsweise eine alte Künstlerpostkarte, die einen Ausschnitt aus dem Englischen Garten zeigt. Es ist schön, wie bereits gebrauchte Artikel wie eine Fahrkarte oder eine versendete Postkarte einen neuen Wert bekommen. Auch auf die New Yorker Fashion Week haben es die Fahrkarten bereits geschafft.
Das Motiv der “Fahrt 0376” wurde in extremer Vergrößerung von der US-Designerin Julianna Bass auf Stoff gedruckt und für eine komplette Kollektion verwendet.

“Meine Arbeiten entstehen immer aus mir heraus – aus meinem Unterbewusstsein – und im ständigen Dialog mit dem Entstehenden.”

Seine bekannten “Wimmelbilder” schafft er im Fluss, als würde er Schreiben. In ihnen setzt sich der Künstler damit auseinander, was ihn gerade unterbewusst beschäftigt. Das geht von “#MeToo”- Debatten über Deportation bis hin zu Fake-Freakshow-Formaten.
Gefühle wie Angst, Wut und Enttäuschung beeinflussen dabei die Farb- und Formgebung. Wimmelbilder üben seit jeher Faszination auf den Menschen aus, weshalb man in eine Art Trance verfällt, wenn man sie betrachtet. So wird der Künstler heute sogar mit Größen wie Brueghel und Hieronymus Bosch verglichen.

Verrückt © Peer Kriesel

 

Was wird es von ihm in München zu sehen geben?

Er hat uns verraten, dass er auf jeden Fall die Acryl-Arbeiten wie Unbegreiflich, Mit Gehör und Verrückt ausstellen wird. Auch einige Limited Edition Fine Art Prints und vor allem einige seiner Übermalungen werden zu sehen sein.

Da die Kunstwerke auf der ARTMUC  generell erschwinglich sind, sind sie garantiert auch für kunstliebende-Studenten mit kleinerem Budget interessant. Das solltet ihr auf keine Fall verpassen!


In aller Kürze:

Was? ARTMUC 2018
Wann? 10.-13. Mai
Wo? Praterinsel und Isarforum am Deutschen Museum
Wieviel? 14 Euro, Führung 5 Euro


Beitragsbild: “Unbegreiflich” Detailausschnitt © Peer Kriesel


Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erscheint im tagebook, einer Kategorie, die unsere Partner nutzen können, um neue Ideen und Inspirationen in Blog-Beiträgen vorzustellen.

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