Busbahnhof Olympiazentrum, Foto: © Max Emrich
Aktuell, Stadt, Wohnen trotz München

Was passiert mit dem alten Busbahnhof am Olympiazentrum?

Max Emrich
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Wer zum Olympiapark fährt, steigt an der Station Olympiazentrum aus der U-Bahn. Von dort aus geht es zum Tollwood, zum Olympiasee, dem Fernsehturm oder zur BMW Welt. Grundsätzlich gilt da: Es ist erstaunlich, dass München es geschafft hat, seine Olympischen Anlagen so gut zu erhalten.

Und dann das

Wenn man sich aber auf den Heimweg macht, fällt einem der alte Busbahnhof über der U-Bahnstation auf. Die Bahnhofsuhr schaut nur noch leicht aus dem Gebüsch und das denkmalgeschützte Dach wird von einem Baugerüst gestützt. Das ganze Gelände ist umzäunt – und das auf einer Fläche, über die 1972 tausende Besucher zu den Olympischen Spielen strömten.

Jahrelang wurden Ideen gesammelt, was mit dem Unort passieren könnte. 2016 dann hat der Stadtrat beschlossen, den Busbahnhof zu sanieren und mit Grünflächen zu verschönern. Die Verwaltung des Bahnhofs prüfte damals auch ein Studentenwohnheim oder ein Hotel. Eines der Gegenargumente der CSU: der Bau eines massiven Baukörpers zwischen Olympiadorf und Olympia-Gelände.

2 Jahre später sieht alles doch wieder anders aus

Zum 50-jährigen Jubiläum des Olympiaparks 2022 muss es jetzt allerdings schnell gehen und so versuchen die verschiedenen Interessengemeinschaften, ihre Vorschläge weiterzubringen. Diese sind derzeit zum einen ein Besucherzentrum, vorgeschlagen von der EIG des Olympiadorfes, sowie ein Seniorenheim, das von mehreren Parteien gefordert wird. Auch mehr Grünflächen und ein Museum werden immer wieder als Möglichkeiten genannt. Ob es zu einer Änderung des aktuellen Plans kommt, steht allerdings noch nicht fest.

Alles in allem: ein Hin- und her, das schon so lange dauert, dass man kaum noch hinhören mag, wenn wieder eine neue Idee aufploppt.

Das ist schade. Drum haben wir uns hingesetzt und ein paar eigene Ideen entwickelt:

1. Ein Raum für Zukunftsvisionen:

Stadtbild der Zukunft, Elektromobilität, Urban Farming: all das sind Themen, die München in Zukunft beschäftigen werden. An einer zentralen Location wie dem Busbahnhof könnte ein Think Tank entstehen, um genau darüber zu diskutieren und die Erkenntnisse in die Politik einfließen zu lassen.

2. Der Alte Busbahnhof als Pendant zum Bahnwärter Thiel:

Nach dem Vorbild der Alten Utting, dem Bahnwärter Thiel oder dem Container Collective, lässt sich der alte Busbahnhof perfekt zu einer neuen Münchner Event-Location umgestalten. Mit Schaukeln und Hängematten, die am alten Dach befestigt werden und einer kleinen Bühne um die alte Bahnhofsuhr ließe sich der Bahnhof schnell in einen Ort für großartige Events und entspannte Abende verwandeln. Wer weiß, vielleicht gehen wir in Zukunft nach einem Konzert im Olympiapark zum „Alten Bahnhof“.

3. Büro im Grünen:

Büroeinheiten unter dem alten Dach des Bahnhofs geben Start-Ups und kleineren Firmen einen lokalen Standort in München. Vor allem Firmen aus der Automobilbranche würden diesen Standort sicherlich gerne nutzen. So kann direkt am Olympiapark ein kleiner Bürokomplex mit bis zu 15 Einheiten entstehen. In der Mitte des Bahnhofs könnte dann ein kleines Restaurant gestaltet werden. Alternativ könnte auch die Fläche zwischen den einzelnen Dächern mit einem Glasdach überspannt werden, um mehr Fläche zu schaffen.

4. Laptops, Arbeit und Kaffee:

Co-Working am Olympia Park, in Laufweite von BMW und mit Anbindung an die U-Bahn: Für Freelancer, Studenten und Leute, die nicht an einen festen Arbeitsplatz gebunden sind, lässt sich der Alte Bahnhof gut umgestalten. Mit Arbeitsecken und Konferenzräumen unter den Dächern, und einem Innenhof mit Sonnensegeln ließe sich der Bahnhof zu einem Ort für effizientes Arbeiten umgestalten lassen.

5. Zentrale Lichtdurchflutete Wohnung in München – ein Traum?

Wohnen trotz München ist ein leidiges Thema. Umso mehr ein Grund günstigen Wohnraum zu schaffen. So bietet es sich an den alten Bahnhof zu einem Studentenwohnheim umzugestalten. Und so gäbe es wieder ein paar Studenten mehr, die zu Studienbeginn auch einen festen Wohnsitz haben.

6. Aufwachen neben der Konzerthalle:

Süße Träume direkt am Olympiapark. Hier könnten in Zukunft Touristen, Konzertbesucher oder Business-Reisende nach einem stressigen Tag bei BMW, den Abend ausklingen lassen und entspannt übernachten. Eine Kombination aus Einzelzimmern und Schlafkapseln würden einen guten Ausgleich zwischen preiswerten einfachen und hochwertigeren Unterkünften schaffen.

Falls du auch noch Ideen hast, was man da schönes machen könnte: Schreib uns einen Kommentar oder eine E-Mail!


Fotos/Visualisierungen: © Max Emrich

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