Kinogucken, Kultur

50% Kaltwassersurfen, 50% Kaltwassersurfen!

Headache ist der erste deutsche Surffilm, der ausschließlich in der winterlichen, nordeuropäischen Hemisphäre spielt. Atemberaubende Landschaften, heftige Wellen, Eiseskälte und ein unschlagbares Team. Einer davon ist Christian Spicker, ein deutscher Surfer, der als Münchner den weitesten Weg zum Meer hat. Hier studiert er BWL – eigentlich, denn in Wirklichkeit ist er so oft es geht im Wasser, bis zu vier Monate im Jahr. Für die Aufnahmen zu Headache reiste er mit Binsurfen an einige der eisigsten Surfspots des Atlantiks. Auf der Premieretour für ihren 45-minütige Independent-Film macht die Crew am 25. April in München Stopp.

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Die Headache-Crew v.l.n.r: Christian Spicker, Alex Tesch, Lucas Günther, Jonas Bronnert, Julian Braun, Dan Petermann, Finn Springborn, Felix Gänsicke.

Christian, die Aufnahmen zu Headache sind von den Binsurfen-Jungs entstanden. Wer ist Binsurfen?
Binsurfen ist eine Surf-Crew aus Rostock, die gemeinsam surfen geht, aber auch andere Projekte macht, wie Reisen, oder Fotos. Das ganze fing 2010 in Frankreich an, da habe ich Lukas kennen gelernt. Wir sind zusammen auf einen Roadtrip gegangen und haben uns ziemlich gut versanden. Dann ging es mit Island weiter.

Im Gegensatz zu vielen anderen Surfern bist du nicht am Meer groß geworden. Wie hast du mit dem Sport angefangen?
Ich komme aus Neuss bei Düsseldorf, ins Surfen bin ich ganz zufällig reingeraten. Davor bin ich immer Skateboard gefahren, hatte mich aber nie richtig für Surfen interessiert, bis mich ein Freund überredet hat, nach Frankreich zum Surfen mitzukommen. Das muss um 2005 gewesen sein. Seit dem Trip war Surfen aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken.

Nordsee

Was fasziniert dich am Surfen?
Mit der Natur klarzukommen, sich den Elementen auszusetzen, das ist das Eine. Jede Welle ist anders. Es ist nicht so wie beim Skaten, wo ich immer den gleichen Trick üben kann. Hier muss ich mit dem arbeiten, was ich vorgegeben bekomme. Das andere ist das Reisen: Als Münchner bin ich dazu gezwungen, viel und weit zu reisen. Dadurch komme ich an viele tolle Orte und mit verschiedenen Menschen in Berührung. Am Eisbach war ich zwar auch ein paar mal, aber ich bin nicht in der Münchner Szene drin.

Was unterscheidet Kaltwassersurfen vom „normalen“ Surfen?
Kaltwassersurfen findet fast immer in einem sehr wilden Raum statt, zwischen den schönsten Landschaften: Wir haben uns durch Spots in Island, Schottland, Dänemark und Deutschland durchprobiert, und waren wahrscheinlich die Ersten, die an einigen Spots in Helgoland surfen waren. Das machen generell nicht viele Leute. Man erreicht unbesiedelte Gebiete, ist ganz einsam im Wasser. Man muss die Wellen nicht teilen und hat das Gefühl, ganz allein in der Natur zu sein.
Kaltwassersurfen ist aber auch viel ungemütlicher. Du brauchst die richtige Kleidung dazu: einen dicken Neoprenanzug, Haube, Handschuhe. Es ist ungemütlicher und anstrengender, du hast nicht so viel Körpergefühl wie in einer Badehose oder einem dünnen Neoprenanzug. Das kalte Wasser tut weh, wenn das Gesicht taub wird. Dazu sind die Bedingungen sehr hart und kräftezehrend. Es ist schwieriger, gute Wellen zu erwischen. Sie sind viel näher an den Tiefdruckgebieten, dementsprechend kriegst du die Stürme voll ab. Die guten Zeitfenster zum Surfen sind kürzer, genauso wie das Tageslicht.

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Wie ist die Idee entstanden, den Film Headache zu drehen?
Die Idee hatten die Jungs vom Kern von Binsurfen. Sie wollten gemeinsam einen Surffilm machen, den ersten Kaltwasser-Surffilm aus Deutschland. Daraus ist das Projekt weitergewachsen; die Idee nach Island zu gehen, die Ostsee zu verlassen, zu reisen. Sie haben einfach ihre Freunde gefragt, ob wir dabei sein wollen – wie mich, Jonas Bronnert oder Alex Tesch, den ehemaligen deutschen Surf-Meister. Die Regie hat Felix Gänsicke übernommen, der selbst auch mitgesurft ist. Im August 2014 haben wir mit den Aufnahmen angefangen und  bis in den März 2015 hineingefilmt. Ich finde, es ist ein saucooler Film geworden. Mit Humor gemacht, es sind ein Paar richtig gute Lacher dabei. Es ist einfach nur saucool, es später auf der großen Leinwand zu sehen, wenn man selbst mit den Jungs dabei war.

Am Samstag, den 25. April wird Headache erstmals in München im Rio-Filmpalast gezeigt. Beginn: 22 Uhr, danach After-Party mit den Binsurfen-Jungs im Wedding Chapel.

Vimeo

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HEADACHE FILM TRAILER from BINSURFEN on Vimeo.

Headache (2015, 45 min)

Regie & Kamera: Felix Gänsicke
Surfer: Jonas Bronnert, Alex Tesch, Finn Springborn, Lucas Günther, Dan Petermann, Felix Gänsicke, Julian Braun, Phil Biewald, Christian Spicker

München Premiere
Datum: 25.04, Einlass 21 Uhr, Beginn 22 Uhr
Ort: Rio Filmpalast,
Eintritt: 8€, Tickets können unter 089/486979 reserviert und spätestens 30 min vor dem Film abgeholt werden

Aftershowparty: The Wedding Chapel, ab 23.30 Uhr

 

Fotocredit: Felix Gänsicke

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