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Beck’s Woche – Teil 3

Sebastian Beck
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Was diese Woche außerhalb Münchens so alles geschah – aber trotzdem auch in München Gesprächsthema ist.

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Wir haben da ja schon ein paar tolle Botschafter Deutschlands im Ausland. Rammstein zum Beispiel, oder Tokio Hotel. Auf offizieller Ebene kommen jetzt mit Guido Westerwelle (Das ist Deutschland hier!) als Außenminister und Günther Oettinger („Englisch wird die Arbeitssprache. Deutsch bleibt die Sprache der Familie und der Freizeit, die Sprache, in der man Privates liest.“) als neuer EU-Kommissar zwei neue Gesichter dazu. Aber auf uns kommt noch mehr zu.

Um 2.12 Uhr am frühen Samstag stand er also: Der Koalitionsvertrag der kommenden Regierung unter der Überschrift: Wachstum, Bildung, Zusammenhalt. Auf 128 Seiten geht es um Steuersenkungen, mehr Geld für Familien mit Kindern, Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke und die Wehrpflicht wird auf 6 Monate verkürzt. Soweit die Vorhaben. Wir drucken uns das Werk mal aus und schauen, was in den kommenden vier Jahren draus wird und etwa Finanzminister Schäuble oder Gesundheitsminister Rösler davon umsetzen. Ja, auch an diese Namens-Titel-Kombination muss man sich noch gewöhnen.

Es gibt Fotos, die bereut man. Für den einen sind es Bilder von Partys nach dem sechsten Bier, für andere sind es Bilder mit Versandhauskatalogen. Im Fall von Horst Seehofer der neue und letzte Quelle-Katalog. Letztendlich war doch überraschend, dass es statt vier interessierten Investoren für den insolventen Versandhändler jetzt doch gar keinen Interessenten gibt. So hart das für die Belegschaft ist: Quelle war offensichtlich nicht mehr zu retten. Internet kills the Versandhauskatalog. Vorwerfen kann man es der Staatsregierung nicht, dass sie alles versucht hat, um eine Rettung des für die schwächelnde Region Nürnberg/Fürth wichtigen Quellekonzerns zu versuchen. Nur das Foto Seehofers  in Retterpose mit dem neuen Katalog war dann doch des Guten zu viel.

Folgende Meldung ist vergangene Woche irgendwie untergegangen: Erstmals seit 30 Jahren sollen Israel und der Iran an Gesprächen über die Abschaffung von Atomwaffen in Nahost teilgenommen haben. Leider haben wir es uns schon lange abgewöhnt, die Worte Naher Osten und Hoffnung in einen Satz zu packen, sonst würde uns diese Meldung fast Mut machen.

Die Zahl der Woche: In New York stehen Bürgermeisterwahlen an, der amtierende Stadtchef Michael Bloomberg hat für den Wahlkampf schon jetzt über 85 Millionen Dollar ausgegeben. Das sind rund 850.000 Dollar pro Wahlkampftag.

Henryk Modest Broder, streitbarer Journalist und Meinungsmacher, will den Vorsitz des Zentralrats der Juden übernehmen, wie der diese Woche erklärte. Das könnte durchaus lustig werden, den Broder ist nicht unbedingt ein Mann des Ausgleichs und des sanften Wortes. Wenn er noch Michel Friedman dann zu seinem Vize macht, dann haben wieder die Medien in Deutschland ziemlich viel zu schreiben.

In den USA passieren ja täglich die verrücktesten Dinge. Wie jetzt in Indianapolis. Da tat einem bewaffneten Räuber sein Opfer offenbar so leid, dass er mir ihr zusammen betete. Was ihn allerdings nicht davon abhielt, ihr anschließend das Handy und 20 Dollar aus einer Kasse zu stehlen.

Da meint man, der TSV 1860 hätte sich nach dem schönen Sieg in der letzten Woche gefangen, dann… verlieren sie schon wieder. Es läuft einfach nicht. Ähnlich unrund kommt auch der FCB daher, im bisher kuriosesten Spiel des Jahres verloren die Münchner in Bordeaux, dann das knappe 2:1 in Frankfurt. Wobei man gerade den Kollegen des Boulevard schon mal die Frage stellen kann, ob sie durch ihr ständiges Zündeln den Verein eigentlich kaputt schreiben wollen. Lasst die Burschen doch mal mehr in Ruhe und am Ende der Saison sehen wir dann schon. Oder soll der Uli jetzt wirklich alle ¾ Jahre den Trainer feuern?

Bis nächste Woche!

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