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Billig durch die Krise

Martina Kollross
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“München mag dich” heißt es. Wenn es ums Bezahlen geht, merkt man von der liebevollen Zuneigung nichts. Im Gegenteil. Da ist unser nettes Städtchen unverhohlen unverschämt. Aus dem mucs-Magazin haben wir zehn Tipps bei Geldknappheit: Kultur für knappe Kassen und Betten für Billigheimer.

1. Trinken am Brunnen: Fast am Verdursten und keine Lust schon wieder Geld auszugeben? Kein Problem in München. Such dir einen Trinkwasserbrunnen. Zusammen mit dem Baureferat hat München 75 Brunnen ans Trinkwassernetz angeschlossen. Rund um die Uhr kann man sich hier kostenlos eine kühle Erfrischung holen. Die Liste aller Brunnen könnt ihr bei www.swm.de runterladen.

2. Hochkultur für Tiefpreise: Zugegeben, an günstige Karten für eine bestimmte Oper zu kommen ist schwierig. Wer aber spontan ist, kann beim Opernbesuch richtig sparen. Mit ein bisschen Glück kann man als Schüler, Student oder Zivi an der Abendkasse Sitzplätze für zehn Euro ergattern. Das gilt bei ausgewählten Vorstellungen des „Programm Junges Publikum“ (PJP). Auf Stehplätze gibt es sogar 50% Ermäßigung und das schon im Voraus. Zusätzlich ist bei jeder Karte die Hin-und Rückfahrt mit dem MVV dabei. Und keine Angst: Man braucht auch keine teure Kleidung. Im Residenztheater gibt es neuerdings jeden Monat einen Theatertag. Die Karten kosten dann nur 10 und 15 Euro. Wer zuerst anruft (089-218519) oder sich die Karten im Internet (www.bayerischesstaatsschauspiel.de) sichert, hat freie Platzwahl.
Residenztheater und Bayerische Staatsoper
Max-Joseph-Platz 2, Telefon 089/21 85 19 40

3. Szene-Flohmarkt: Man findet viel Gutes an der „Glocke“: zentrale Lage, faire Preise, gute Konzerte und der monatliche Flohmarkt. Die Standgebühr liegt bei drei Euro. Je nach Wetterlage findet das Schnäppchen-Shopping draußen oder drinnen statt.
www.glockenbachwerkstatt.de
Glockenbachwerkstatt
Blumenstr. 7
Tel. 089/ 26 88 38

4. Musik ganz billig: Den richtigen Mix aus coolem Durcheinander und praktischer Ordnung vereint der CD/LPSecondhandshop Mono in Haidhausen. CDs aus diversen Genres gibt‘s ab 2,50 Euro. Die Plattensammlung ist beachtlich und gar nicht alt und verstaubt, Liebhaberstücke finden sich genauso wie populäre Tunes. Das Sortiment reicht von Jazz, Wave, Techno bis hin zu Klassik und Hörspielen. Wer Mono Secondhand betritt kann den Laden sogar mit mehr Geld wieder verlassen, denn CDs und Platten werden vom Laden auch angekauft.
Mono Secondhand
Elsässerstr. 19
Tel 089/480 26 14

5. An der Bar des Bürgermeisters: Okay, der Speiseraum strahlt unübersehbar Kantinen-Flair aus. Aber die super Lage macht das wieder wett. Immerhin betritt man die Kantine über den einzigartigen Innenhof des Münchner Rathauses. Und diese stellt endlich eine Alternative zu matschigem Pseudo-Essen, das man in der Innenstadt sonst zu gleichen Preisen bekommt. Ein Hauptgericht gibt es täglich ab 4,05 Euro. Das Fleisch und viele Getränke sind Bio-zertifiziert.
Kantine im Rathaus
Marienplatz 8
Tel 089/23 32 32 27

6. Frühschwimmer und Spätt aucher: Es soll Menschen geben, die schon morgens gerne sporteln. Die profitieren von den Frühschwimmerpreisen in Münchens Hallenbädern. Das Tolle daran: Die gleichen Preise gelten für Spätschwimmer. 2,50 Euro zahlt man z.B. im Nordbad werktags ab 7.30 Uhr bis 10 Uhr für 1,5 Stunden. Oder für die gleiche Schwimmdauer ab 21.30 Uhr. Entspannt und kostengünstig plantschen, lässt sich im Müller’schen Volksbad, Südbad, in der Olympia-Schwimmhalle, Nordbad, Michaeli Hallenbad (2.60 Euro), Bad Giesing-Harlaching, Bad Forstenrieder Park und im Cosimawellenbad.
Internet: www.swm.de

7. Kostenlos lesen: Bezaubern und informieren wollen die Macher der Zeitung „Super Paper“. Seit November liegen die Ausgaben in elegantem Zeitungslayout in Bars, Clubs und bestimmten Geschäften aus. Kostenlos zum mitnehmen. „Super Paper“ beinhaltet u.a. News der Münchner Subkultur und einen Veranstaltungskalender. Im Internetauf www.superpaper.de kann man die Zeitung als pdf lesen.

8. Erst würfeln, dann trinken: In der Namenlosbar werden die Cocktails mittwochs von 18-22 Uhr gewürfelt, die Preise variieren also nach Würfelglück zwischen einem und sechs Euro. Donnerstags ist Karaoke-Abend und um Longdrinks wird die Münze geworfen. Bei Kopf geht er aufs Haus, bei Zahl blecht der Gast. Auch dieses Angebot gilt von 18-22 Uhr. Außerdem gibt’s täglich von 19-24 Uhr das Tegernseer Bier als „Studibier“ für 2,50 Euro.
Namenslosbar
Fallmareyerstr. 28
Tel 089/32 21 22 22

9. Günstiges fürs Gehirn: Egal ob Hauptschule, Gymnasium oder Realschule – die MVHS bietet im neuen Lernstudio-Programm für Schüler viele nützliche Kurse. Und das zu günstigsten Preisen. Lernstudio (Seite 24) Tel 089/ 480 06 62 39

10. Billige Betten: Schlafen in München für 12 Euro und Frühstück für 4 Euro. Einige Backpacker Hotels sind inzwischen billiger als die Heimfahrt. Das A&OHotel in der Bayerstr. 75 und Arnulfstr. 10 ist außerdem wie ein kleiner Urlaub in Australien oder Texas – je nachdem welche Jugendgruppe gerade Station macht. Weitere Hostel-Tipps gibt es beim JIZ unter www.jiz-muenchen.de und unter www.aohostels.com.

Der Artikel ist in der aktuellen Ausgabe von mucs erschienen, dem München-Magazin der Jungen Volkshochschule. Die ganze Zeitschrift gibt’s unter mucs-magazin.de.

Illustration: Eva Reiske

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