Stadt

Kein Chat mit den noblen Beratern

Marco Eisenack

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Irgendwie wird sich wohl bald alles ändern. Spätestens wenn das Öl knapp wird. Betroffen sind vor allem die Städte. Dort zerbrechen sich inzwischen immer mehr Verantwortliche die Köpfe darüber, was nun zu tun ist. Um 19 Uhr reden Experten bei einer Podiumsdiskussion im Gasteig über die Frage. Der Chat findet leider nicht statt.

Im Vorfeld des 4. Münchner Klimaherbstes werden Ansätze für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung diskutiert. Träger des Alternativen Nobelpreises beraten im Carl-Orff-Saal des Gasteigs über die Perspektive Münchens -  am Dienstag, den 21. September um 19.00 Uhr.

Ausgangspunkt des Podiumsgesprächs ist die Tatsache, dass Städte wie München in besonderem Maße für den Klimawandel mitverantwortlich sind. Rund 80 Prozent aller Ressourcen werden weltweit in Städten verbraucht. Urbane Lebens- und Wirtschaftsstile gelten als die größten Triebfedern von Klimawandel und Energieverknappung.

Im Zentrum des Podiumsgesprächs steht dabei die Leitfrage: Wie können Städte wie München zur Lösung dieser Probleme beitragen?

Drei Preisträger des Right Livelihood Award (Alternativer Nobelpreis) kommen nach München, um als Berater zur Zukunft der Stadt ihre Sicht und Erfahrung beizusteuern.

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Ein prominenter Gast in der Runde ist der Engländer John F.C. Turner.

Die Architektur John F. C. Turners ist richtungweisend, da sie nicht allein am Reißbrett entsteht, sondern die Bedürfnisse der Menschen berücksichtigt. 1988 wurde Turner mit dem Right Livelihood Awards bedacht. Turners Bauten entstehen oft auf Eigeninitiative und in Selbsthilfe der späteren Bewohner, weshalb deren Selbstverwaltung, Nachbarschaftshilfe und Mitbestimmung fester Bestandteil bei der Planung sind. Auf diese Weise beeinflußt der Architekt schon lange Theorie und Praxis des Prinzips der Realisierung von Gebäudekomplexen, die ihren Bewohnern Selbstorganisation erlauben. Nach Abschluß seines Architekturstudiums in London 1954 arbeitete John F. C. Turner acht Jahre in Peru, später in den USA und in Großbritannien. Von 1965 bis 1967 forschte er am Gemeinsamen Zentrum für Städteforschung des Massachusetts Institute of Technology (MIT) und der Harvard University und lehrte anschließend bis 1973 am MIT. Nach Dozententätigkeiten in London koordinierte er von 1983 bis 1986 die Habitat International Coalition (HIC), deren Aktivitäten auf „die Anerkennung, Verteidigung und vollständige Durchsetzung des Rechts aller Menschen in aller Welt auf einen gesicherten Ort, an dem sie in Würde leben können“, abzielte.

Wer sind eigentlich diese Träger des Altenativen Nobelpreises? Und was tun sie hier? Kurz gesagt: Der Preis wurde vor 30 Jahren erstmals verliehen. Deshalb lud man 50 Preisträger nach Bonn, wo sich die weisen Männer und Frauen vergangene Woche trafen. Ein paar gute wurden gleich noch in den Zug nach München gesetzt. Mit einem entsprechenden Medienecho:  Zur Einstimmung empfehlen wir ein “Special” der Kollegen von dradio.de – Dort waren die Preisträger  “Tagesthema”

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