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Das Vergessen vergessen: The Darkroom of Neglect

Hannes Kerber
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Die “Ärzte der Welt” präsentieren auf dem Wintertollwood noch bis zum 22. Dezember ihre Ausstellung “The Darkroom of Neglect – 34 Bilder gegen das Vergessen”.

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Weihnachten, das ist die Zeit, in der NGOs mit traurigen Bildern werben. Sie wollen Spenden. Die Ärzte der Welt, der deutsche Ableger der Médecins du Monde, wollen in erster Linie Aufmerksamkeit – sie wollen das Vergessen des Vergessens. Denn internationale humanitäre Hilfe folgt dem Gesetz der Aufmerksamkeit.

Das dritte Jahr in Folge arbeiten sie deshalb mit dem Tollwood Winterfestival zusammen. Nach der Fotoinstallation über Menschen ohne Aufenthaltserlaubnis in München und der Ausstellung der Bilder des Fotowettbewerbs „Luis Valtueña“ präsentieren in diesem Jahr 34 international bekannte Fotoreporter – unter anderen Stanley Green, Olivier Jobard, Albert Facelli, Joël Saget, Eric Bouvet, Laurent Van der Stockt und Réza -  Bilder, die vom Vergessen erzählen. Die Ausstellung “The Darkroom of Neglect”, die schon in 15 europäischen Städten zu sehen war, zeigt Bilder wie dieses:

Rohingya Refugees - Burmese-Bangladesh Border

Der Fotograf Robert Mulder, von dem dieses Bild stammt, war 1992 der erste Journalist, der die Flucht der Rohingya in Bangladesch dokumentierte. Er schreibt zu seinen Erfahrungen: “I was present at the arrival of the first group of 250.000 refugees. Many have since returned – mainly under pressure of the Bangladesh government but as the Burmese intimidations continue new groups of Rohingya’s keep looking for a save shelter in Bangladesh. At the moment there are still over 20.000 (forgotten) refugees living in camps in this Teknaf area in the far South East of Bangladesh.”

Die Ausstellung “The Darkroom of Neglect” auf dem Tollwood (Theresienwiese) ist montags bis freitags von 14 bis 23 Uhr und samstag, sonntags und feiertags von 11 bis 23 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Fotos: Reza (webistan.com / Ärzte der Welt) und Robert Mulder

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