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Der zweite Streik

Carl Pollock
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Am Mittwochnachmittag demonstrierten erneut zwei- bis dreitausend Schüler und Studenten. Allmählich stellt sich ihnen die Frage: Hört die Politik auf sie?

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Mittwochsdemonstrationen – so nennen die Protestler ihr Konzept: Solange die Uni besetzt bleibt, wollen sie jeden Mittwoch wieder auf die Straße gehen. Heute zogen wieder zwei- bis dreitausend Schüler und Studenten vom Geschwister-Scholl-Platz zur Staatskanzlei, die erste Demonstration, die die Audimax-Besetzer selbst organisiert hatten nach den bundesweiten Bildungsstreiks vergangenen Mittwoch.

Eine Streik- und Besetzungsroutine scheint es bei den Besetzern noch nicht zu geben, zu groß war heute die Anzahl der Demonstranten, aber immer stärker stellt sich den Studenten die Frage, warum Politiker und Rektoren nicht auf sie einzugehen scheinen. Noch immer zeigt sich Enttäuschung über die Diskussion mit Wissenschaftsminister Heubisch im Audimax am Montagabend (mucbook berichtete). Und am Dienstag erklärte die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz Margret Wintermantel in einem Interview mit der Tagesschau zwar, dass es Defizite bei der Umstellung auf Bachelor und Master gebe, aber eigentlich, so Wintermantel sinngemäß, seien die Studenten sehr zufrieden.

Die Audimax-Besetzer sehen dies sicher anders. Nachdem Dienstagabend sich mehrere hundert Studenten aus VWL und BWL (die am stärksten von Vorlesungsverlegungen betroffen sind)  im Plenum eingefunden hatten, um die Besetzer bei der Entscheidung über die Weiterführung der Besetzung zu überstimmen und so die Besetzung zu beenden, gab es eine hitzige Plenumsdiskussion – und Freudenausbrüche und Umarmungen, nachdem das Ergebniss feststand: 521 Studenten stimmten für eine Fortführung  der Besetzung, 168 dagegen.

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