Ingri Fiksdal lebt und arbeitet in Oslo. Sie beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit künstlerischer Forschung, dem Verhältnis von Theorie und Praxis sowie den Möglichkeiten kollaborativer Zusammenarbeit. Mit der „Diorama“-Performance-Serie inszeniert Fiksdal besondere Ansichten von Natur- und Stadtlandschaften in verschiedenen Städten und Kontexten. Der Begriff Diorama bezieht sich auf ein dreidimensionales Modell einer Landschaft, wie es in Naturkundemuseen ausgestellt wird sowie auf das französische Diorama-Theater, das von Louis Daguerre 1822 erfunden wurde. Hier betrachtete das Publikum große Landschaftsgemälde, die sich durch geschickt manipuliertes Licht, Toneffekte und Live-Darsteller*innen verwandelten. In den Diorama-Performances verwendet Fiksdal die Choreografie als Linse, durch die sie eine bestimmte Ansicht und ihren Kontext verändert oder stört. Die Performances reflektieren über das Vergehen der Zeit, die langsame Veränderung der Landschaft und die Szenografie als ökologische Praxis von menschlichen und nicht-menschlichen Körpern. Die Musik wurde komponiert von der norwegischen Musikerin Jenny Hval und dem Geräuschkünstler Lasse Marhaug und wechselt von einem dröhnenden Echo über ein punktuelles, industrielles Geräusch bis hin zu unverständlichen, flüsternden Stimmen die in die Landschaft driften.