Was?
Video screening des neuen Kurzfilms der Künstlerin Toni Meyer
Auftritt des Musikers Chris Xiao / Plainhead, der auch Musik und Sounddesign zum Film gemacht hat.
Wo?
Im NEU Workshop in der Adzlreiterstraße 13 (Rückgebäude) in München
Wann?
Am Mittwoch, 25.05.2022, von 19-22 Uhr.
Wie?
Keine Anmeldung oder Tickets erforderlich, die Veranstaltung ist kostenlos.
Der Film ist 15 Minuten lang und läuft den ganzen Abend. Chris Xiao spielt etwa um ca. 21 Uhr.
…und Donnerstag ist Feiertag.
SCREENING Grow (we flowers were here always)
ein Film von Toni Meyer + Live Set von Plainhead
Zum Film:
What would happen if ads / were in our heads / not on the streets / or in our feed / but under the sheets in a sec / imagine if they could hack / your dreams at night / and show ads instead
Ein Gedicht am Anfang des fünzehnminütigen Films weist auf ein Hauptmotiv der Arbeit hin. Wohin führt die digitale Lebensweise, das Sammeln der Daten, das letztlich der großen Konsummaschinerie nutzt? Werden Unternehmen bald die Möglichkeit haben, Werbung in Träumen zu schalten? In der Welt, in der „Grow“ spielt haben Menschen in naher Zukunft nur noch durch das Tragen von Helmen die Möglichkeit, sich vor zu viel „Spam“ im Kopf zu schützen. Das Motiv, das die Handlung bestimmt und gleichzeitig unterbricht wie eine Werbepause scheint als Idee gar nicht so weit entfernt von der heutigen Zeit mit personifizierter Werbung und raffiniertem Targeting – durch Sammlung von Daten u.a. durch die Apps auf unserem Handy. Das Thema der so unausweichlichen digitalen Überwachung läuft zusammen mit einem zweiten Phänomen, das sich in das menschliche Leben einschleicht. Die Rückeroberung der betonreichen Städte durch Pflanzen, genannt „Flower Revolution“. Die Natur erscheint hier nur teilweise als Sehnsuchtsmotiv, als Gegenpart zur betonreichen Megacity, als Ruhepol und Oase. Viel mehr ist sie alltäglicher Eindringling, stört den Verkehr und den modernen reibungslosen Ablauf der Dinge. Will die Natur den Menschen etwas sagen? Die Wirkung des digitalen Zeitalters auf die Psyche des Menschen und der gleichzeitige Einfluss des „Großstadt-Menschen“ auf Natur und Umwelt ist mitten im öffentlichen Diskurs angekommen. Die Natur als Gefahr (Umweltkatastrophen, Klimawandel) ist mittlerweise allgegenwärtig. „Grow“ möchte auf die Zwischentöne dieser Entwicklungen hinweisen. Inspiriert von Kunstfilmklassikern wie „La Jetée“ von Chris Marker besteht dieser Film nur aus Stills, also Standbildern, um genau zu sein, Collagen. Die bunte Bildwelt von Toni Meyer wird begleitet vom futuristischen Sounddesign von Chris Xiao. Werbespots bekannter Kaugummi- und Softgetränkhersteller konkurrieren mit starren Rasterfassaden und wildwachsenden „Paradiesgärten“ inmitten einer Straßenlandschaft aus Beton und verwitterten Billboards.
Cast: Philip Froissant; Anna Zoë Mai; Bayi Jessica Amoussou; Ana Saraiva