Kultur

Fischli / Weiss – Sammlung Götz

Lea Rieck

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Die Schweizer Künstler Fischli und Weiss sind im Moment überall. Nicht nur schmücken sie das Cover der Zeitschrift “Art”, in München hat vor wenigen Tagen auch eine umfangreiche Einzelausstellung eröffnet. Die Sammlung Götz zeigt nicht nur die berühmten Filme der Künstler, sondern auch Photographie und Arbeiten in Ton oder Gummi.

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Während die meisten Photographien und Tonarbeiten eher belanglos und halbherzig wirken, stellen die Video- und Multimedialinstallationen eindrucksvoll dar, warum Fischli und Weiss zu den bedeutendsten Schweizer Künstlern ihrer Generation zählen. Ihre “Fragenprojektion” (1981–2002) wurden 2003 auf der Venedig-Biennale mit dem Goldenen Löwen geehrt und konfrontiert den Betrachter mit konzeptuell-philosophischen Fragen: „Findet mich das Glück?“, „Soll ich meinen Sorgen weniger Beachtung schenken?“, „Kommen Meinungen von selbst?“ sind nur einige der Sätze, die einen zum Nachdenken aber auch zum Schmunzeln bringen.

Auch wenn man das Video zu “Der Lauf der Dinge” bereits kennt ist es nach wie vor faszinierend, sich die ausgekügelte Kettenreaktion anzusehen. Die Sammlung Götz zeigt zu rechter Hand des ursprünglichen Videos außerdem ein Making Of durch das man die Schwierigkeiten erst richtig einzuschätzen lernt. Den “Lauf der Dinge” kann man sich übrigens auch bei Youtube ansehen, einziger Wehmutstropfen ist die Musik mit der der Hochladende es hinterlegt hat.

Der Ursprung der meisten Fischli und Weiss Arbeiten liegt vor allem in zwei Videos: Als Ratte und Bär verkleidet unternehmen sie eine Reise durch Los Angeles bzw. durch das Schweizer Hinterland. Unterwegs wollen sie das Leben hinterfragen, Weisheiten sammeln und ihre philosophischen Erkenntnisse für die Menschheit festhalten. Das ist nicht nur wahnsinnig komisch sondern auch sehr faszinierend. Wer sich ebenfalls in der Sammlung Götz davon überzeugen möchte sollte deswegen Zeit mitbringen und nicht zurückschrecken, einen der an der Garderobe angebotenen Klappstühle für den Ausstellungsbesuch zu leihen. (Sammlung Goetz, Oberföhringer Straße 103, Besuch nur nach telefonischer Voranmeldung möglich)

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