Kultur, Live

Ian Brown: Das Genie aus dem Blecheimer

Sebastian Gierke
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Es war grausam. Es war erbärmlich. Es war schrecklich traurig. Das Scheitern eines großen Künstlers: Ian Brown vor knapp zwei Jahren im Atomic Café. Am Mittwoch kommt er wieder nach München. Und die Stimme der Stone Roses hat noch eine Chance verdient.

Dreimal brach der Sänger das Konzert fast ab, weil jede Resonanz des Publikums ausblieb. Zu Recht. Browns Stimme verursachte an diesem Abend physische Schmerzen.

brown

Singen konnte Brown zwar noch nie, das klang immer, als würde er in einen Blecheimer hineinröcheln, störte aber vor allem wegen der ungeheueren Qualität der Songs und der Coolness Browns nicht. An diesem fürchterlichen Abend im Atomic Café klang die Stimme aber, als hätte er sich den Eimer aufgesetzt.

Dabei ist Ian Brown ein Genie. Ein Rockgenie, der Songs für die Ewigkeit geschrieben hat. Und der einmal Sänger der wichtigsten Band der Welt war. Zwischen 1989 und 1990. Da erfanden die Stone Roses in Manchester die Rave-o-lution, brachten Rock und Dance Music, Wut und Hedonismus zusammen.

Auf “My Way”, Browns sechstem Soloalbum seit dem Roses-Split sing der 46-Jährige: „Those where the days when we had it all.” Und die Zeiten kommen natürlich nie wieder. Doch es ist Hoffnung! Es ist Hoffnung, denn auf „My Way“ finden sich einige der grandiosesten Songs, die Brown als Solokünstler geschrieben hat. Und so singt er weiter: „And these are the times I got so much more“. Bleibt zu hoffen, dass er sein Genie diesmal auch auf die Bühne bringt. Er hat noch eine Chance verdient. Nein, er hat sich unbegrenzt Chancen verdient!

 Die nächste am Mittwoch, 20. Januar, 20.30 Uhr, im Backstage, (Wilhelm-Hale-Straße 38, Telefon 21 83 91 82).

Foto: Promo-Bild

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