Kultur, Was machen wir heute?

Jazz, House, Sexiness

Adrian Renner
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dOP kommen am Samstag zur Album-Release-Party nach Puerto Giesing – wer sich an die letzten Konzerte der Franzosen erinnert, weiß, dass da kein Stein auf dem anderen bleibt.

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“Wer eine WATERGATE-Compilation rausbringt, zollt einem großartigen Club mit einem in aller Regel großartigen DJ-Set Respekt. Wenn dOP eine WATERGATE-Compi rausbringen, dann kann daraus schonmal eine Art kleines Album werden. Voll von Kollaborationen mit Mathias Kaden, Seuil, Tiefschwarz oder Nôze…Voll von unreleasten Tracks, die nur so vor Jazz, House und Sexiness strotzen und eine Energie freisetzen, die für fünf Berliner Clubnächte reichen würde… d.O.P. steht ja für so einiges: – den dominikanischen Peso – Dioctylphtalat, ein in Kennerkreisen beliebter Weichmacher – eine Seife, die nicht ziept und in den Augen brennt Trotzdem bleibt die Ansage: Don’t drop the soap. Wer sein Gleichgewicht bei einem Konzert wie diesem nur geringfügig verlagert, läuft Gefahr, überrannt zu werden. Es gab wohl kaum eine Truppe, die 2009 so aufmischte, wie diese drei Franzosen. Als Zöglinge von Nôze haben die Jazzmusiker das Licht der Clubs entdeckten und avancierten binnen kürzester Zeit zu den Goldkindern der Szene. Man hört eben doch, wenn da jemand im Studio steht, der eine klassische musikalische Ausbildung genossen hat und seine Instrumente live bläst. Nach einigen unglaublichen Hits auf Labels wie CIRCUS COMPANY (Man erinnere sich nur an die kickende Schneewittchen-Interpretation „Blanche Neige“), SUPPLEMENT FACTS („The Genius of the crowd“ – Guy Gerber ist ihr größter Fan) oder MILNORMODERN standen die Tore offen für den internationalen Olymp des House. Auch die recht neue Kollaboration mit GUILLAUME & THE COUTU DUMONTS zeigt um ein weiteres Mal, dass diese drei Wahnsinnigen nicht von dieser Welt sein können. Ganz ehrlich: Jeder wollte mit diesen Jungs zusammenarbeiten. Jeder. Aber sie selektieren doch sorgsam, mit wem sie in der Kiste landen. Ihr Vorteil: 1. sie können es sich aussuchen. 2. Sie sind einfach eine Band mit phantastisch souligem Sänger, der jeden Track zur Hymne macht. 3. Sie haben mehr musikalisches Understatement als 90% der Berliner Technogemeinde. 4. Und sie rocken, klar, sie rocken wie nichts Gutes. Wer sich an ihr fulminantes Konzert beim REGISTRATUR-Closing erinnern kann, weiß, was diese Jungs auf bayerischem Boden anrichten können. Dass die Regi seinerzeit so hell nieder brannte, lag zu einem Gutteil an dem Öl, das diese drei Pariser ins Feuer gossen. Oder am Neujahrstag dieses Jahres: Wann hat man denn bitte schon mal eine Afterhour in München gesehen, bei der die gesamte bis unters Dach gefüllte Rote Sonne nur wach bleiben wollte, um am Abend noch in den Genuss eines solchen Live-Acts zu kommen? dOP spielt in München, und alle so: „Yeah!“. Bisher haben sie nur Legendäres fabriziert und ich fürchte die jetzt erscheinende WATERGATE-Compilation wird dem keinen Abbruch leisten. Wenn die Münchner Release Party dann auch noch in den Pforten des bis dato kaum genutzten oberen Stockwerks in PUERTO GIESING stattfindet – der nach wie vor schicksten Party-Kunst-Off-Location dieser unserer Stadt – dann dürfte das doch ganz schön losgehen in New Giesing. Vor allem, wenn das wieder von den Machern der REGISTRATUR, dem TEAM FROM HELL und dem SUPER PAPER auf die Beine gestellt wird – einer Kombination, die sich schon bei Ellen Allien im Mai als äußerst siegreich erwiesen hatte… Be there. Es gibt keine Alternative!”

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