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Kino der Kunst: Projekt Pitch
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Von Beginn an als fester Bestandteil des Gesamtprogramms, präsentiert KINO DER KUNST auch 2017 den inzwischen international hochgelobten Projekt Pitch, organisiert in Zusammenarbeit mit Film- und Kunsthochschulen in ganz Europa.
Unter einem Pitch versteht man in der industriellen Bildproduktion üblicherweise kurze Präsentationen, in der die wichtigsten Details ein Projekt betreffend vor einer Jury präsentiert werden. Ein sogenannter Produktionsplan wird mitgeliefert, in dem vor allem ausführlich über Zeit und Geld, als zentrale Parameter eines Projekts, Auskunft gegeben wird. Im Anschluss entscheidet dazu das Gremium über Umsetzung oder Verwurf des Projektes. Künstlerinnen und Künstler sind selten in der Situation eines solchen Tribunals.
Filmende Künstlerinnen und Künstler allerdings befinden sich hier in einer besonderen Situation:
Filme kosten Geld und diese finanziellen Mittel müssen auch in anderen, weniger konventionellen Produktionen an vielen Stellen zusammengetragen werden, was häufig ein zeitintensives Unterfangen ist. Dabei sind diese filmenden Künstler oft in allen Teilschritten einer Filmherstellung, die eigentlich stark arbeitsteilig abläuft, besonders intensiv verstrickt. Sie sind nicht selten für Idee, Drehbuch, Regie, Montage und Produktion allein verantwortlich.
Der KINO DER KUNST Projekt Preis setzt an dieser Stelle an. Diejenigen, die von ihrer früheren Hochschule für die Teilnahme am Projekt Pitch nominiert wurden, sollen zur Realisierung einer neuen Arbeit die Mittel zur Postproduktion zur Verfügung gestellt werden und sich so auf ihre filmische Idee und Arbeit konzentrieren können. KINO DER KUNST interessiert sich auch hier besonders für Arbeiten, die in ihren Erzählweisen über die herkömmlichen Grenzen des narrativen Films hinausgehen und die Wirklichkeit auf ungewohnte Weisen in den Blick nehmen. Der Projektpreis ist mit EUR 10.000 in Form von Postproduktionsleistungen für das Gewinner-Projekt dotiert und wird von der ARRI Media GmbH gestiftet.
Der Gewinner des Jahres 2015, Jacob Dwyer, fühlte sich während der Zusammenarbeit mit dem ARRI Media Team in München nicht nur technisch gut beraten, sondern vor allem auch in seiner künstlerischen Arbeit verstanden. Sowohl das Sounddesign, die Tonmischung als auch das Colorgrading wurde in Zusammenarbeit mit Jacob Dwyer von den ARRI-Kreativen übernommen. „The work became much stronger after the cooperation. It’s potential to seduce an audience grew as the images and sounds became richer and more dynamic.“ Sein Film Dat Likwid Land, der in diesem Jahr im Internationalen Wettbewerb um einen der KINO DER KUNST Hauptpreise konkurriert, ist ein Beleg für die nachhaltige Förderung, die durch den Preis in das Werk eines jungen Künstlers hineingewirkt und dabei geholfen hat, die filmische Aussage durch Mittel der Postproduktion herauszuarbeiten.
In diesem Jahr werden im Projekt Pitch, der am Sonntag, den 23.4. ab 11:00 Uhr an der HFF im Kino 2 öffentlich stattfindet, wieder acht vielversprechende Projekte junger Künstlerinnen und Künstler um diese Förderung konkurrieren. In den geplanten Projekten werden filmische Verfahren überprüft, private Archive zum Ausgang eines Re-Enactments, Einblicke in versuchte Landnahmen ephemerer Inseln gewährt, jungen Frauen gelingt der Eintritt in parallele Welten, die Poetik des CERN wird untersucht, der Pyromanie seiner Protagonisten wird nachgespürt, wir fragen uns, warum Lastwagen eine magische Anziehung auf einen kleinen Jungen haben, und wir gehen an Bord eines überdrehten Ausflugsdampfers.
All diesen Filmen ist gemeinsam, dass sie das Feld filmischer Narration auf unterschiedliche Weise zu erweitern suchen. Wer schon immer wissen wollten, wie aus einer Idee ein Film wird, für den ist der Pitch die Gelegenheit, bei KINO DER KUNST die Stunde Null eines solchen Projektes zu erleben.
Hochschule für Fernsehen und Film München, Kino 2
Pitch Screening, Samstag 22.04. 14.30-20.30 Uhr (Dauer: 2 Stunden je Durchlauf)
Project Pitch, Sonntag 23.04. 11-18 Uhr
KINO DER KUNST, 19-23 April 2017 an verschiedenen Orten in München. www.kinoderkunst.de
Beitragsbild: Jacob Dwyer, Dat Likwid Land, 2016, 29’ © Jacob Dwyer
Fotos: Jacob Dwyer, Dat Likwid Land, 2016, 29’ © Jacob Dwyer // Foto Produktionsprozess: © Jacob Dwyer
Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erscheint im tagebook, einer Kategorie, die unsere Partner nutzen können, um neue Ideen und Inspirationen in Blog-Beiträgen vorzustellen.
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