tagebook des Münchner Forums

Nahmobilität – Förderung von Fuß- und Radverkehr im Quartier

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Ein Ausblick auf die „Walk 21“ .

Zukunftsfähige Mobilität in der Stadt ist postfossil. Einen gewichtigen Beitrag hierzu leistet die aktive Mobilität zu Fuß und mit dem Rad. Beide Mobilitätsformen lösen nicht nur Probleme des Ressourcenverbrauchs und der Emissionen, sondern beleben auch die Stadt und fördern die Gesundheit der so Mobilen. Beide Mobilitätsformen werden auch als Nahmobilität bezeichnet, die den Quartiersbezug hervorhebt. Mit der Einbeziehung der Wegedistanzen und der Umfeldsensibilität des Fuß- und Radverkehrs geht Nahmobilität weit über die reine Verkehrsplanung hinaus. Sie erfordert einen harmonischen Dreiklang aus Stadtplanung, Verkehrsplanung und Gestaltung der Öffentlichen Räume. Das Forum Mensch und Verkehr in der SRL (Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung) und das Planungsreferat der Landeshauptstadt München veranstalten am Freitag, dem 26. April von 13 bis 18 Uhr im Verkehrszentrum des Deutschen Museums auf der Schwanthalerhöhe, Am Bavariapark 5 (U4/5 Schwanthalerhöhe), dazu die im Titel genannte Tagung.

Die Stärkung der Nahmobilität ist weitgehend deckungsgleich mit dem Ziel der Stadt der kurzen Wege. Sicherlich wird in einer ausdifferenzierten Stadtgesellschaft nicht jede(r) eine Beschäftigung in der direkten Umgebung finden, aber die Zuordnung der Funktionen Nahversorgung, Naherholung und öffentlicher Einrichtungen können einen maßgeblichen Beitrag für kurze Wege leisten. In München gilt das Leitbild „kompakt, urban und grün“, das erste Erfolge aufweisen kann:

Die von den Münchnerinnen und Münchnern an einem Tag zurückgelegten Kilometer haben nach einem stetigem Anstieg in früheren Jah- ren von 2002 bis 2008 nicht mehr zugenommen.

Förderung der Nahmobilität heißt auch, die sichere und komfortable Fortbewegung zu Fuß und mit dem Rad im Straßenraum angemessen vorzusehen und die Straße vom Rand her zu denken, d. h. zuerst die Bedürfnisse des Fußverkehrs zu berücksichtigen, dann die des Radverkehrs etc. Es bedarf ausreichender Flächen und Querungsmöglichkeiten oder gleich die Mitbenutzung der Fahrbahn. Ein wesentliches Hemmnis ist häufig das Parken im Straßenraum.

Hinzu kommen viele kleine Detailprobleme, die am besten zutage treten, wenn man die Betroffenen beteiligt, wie in einigen Projekten zur Nahmobilität geschehen. Nachdem München im Nachgang zur Velocity-Konferenz begonnen hat, den Radverkehr systematisch zu fördern, erhofft sich die Stadt nun von der internationalen Konferenz „Walk 21“ im September 2013 wertvolle Impulse für das Zufußgehen.

Die „Stadt.Begegnungen“ sind ein Veranstal- tungsformat des Forums Mensch und Verkehr in der SRL, bei dem am konkreten Ort neue und innovati- ve Möglichkeiten der integrierten Stadt- und Ver- kehrsentwicklung diskutiert werden sollen. München bietet sich als Veranstaltungsort für die 11. „Stadt. Begegnung“ besonders an, weil bereits mehrere Pro- jekte durchgeführt wurden, ein Grundsatzbeschluss zur Förderung der Nahmobilität erarbeitet wird
und München im Herbst die Gastgeberstadt für die „Walk 21“ sein wird.

Auf der Veranstaltung gibt es Vorträge zur Radl- hauptstadt München und deren Evaluierung sowie
zu den Projekten Stadtviertelkonzept Nahmobilität Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt und Wegenetz Giesing. Des weiteren werfen wir einen Blick in die Zukunft zum Grundsatzbeschluss Nahmobilität, zu den entsprechenden Planungen in Freiham und auf die Tagung zum Fußverkehr „Walk 21“. Zwei parallele Exkursionen zum Stadtviertelkonzept Nahmobilität und zum Wegenetz Giesing runden die Tagung ab.

Autor: Redaktion Münchner Forum

Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldeschluss: 
22. April 2013.

Weite Informationen finden Sie auf der Internetseite der SRL.

Verkehrszentrum des Deutschen Museums / Freitag, 26. April 2013, 12:30 - 18:00

Fotocredit: Fionn Große / pixelio.de