Kultur, Nach(t)kritik

Tuff Rubber bringt Realness und echten Detroit-House in Münchens Clubszene

Jan Rauschning-Vits
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Nach 7 Jahren Plattenkonferenz trennen sich Monty und Schmitt & Kinateder von dem Voralpen Kollektiv und machen gemeinsame, neue Sache. Was es damit auf sich hat und was wir uns davon in Zukunft versprechen dürfen, erklärten uns 2/3 der DJs bei Weißbier und Pizza.

Tuff Rubber heißt ihr neues Projekt – frei nach Schnauze übersetzt: „Harter Gummi“. Das zeige zum einen ihre Flexibilität und zum anderen ihre Liebe zu den unmissverständlichen toughen Detroit-House Beats der 90er Jahre. Nur handgemachte Musik auf Vinyl und live gespielt wird bei ihren Veranstaltungen laufen. Dass ist ihnen ganz wichtig. Vinyl sei echter und bedeute für sie absolute Wertschätzung der Musik. Außerdem geht es da auch viel um das Aufspüren von Tracks, die digital vielleicht gar nicht erhältlich sind.

„Dabei geht es nicht darum irgendwie cooler zu sein als Laptop DJs, oder diese noch für ihre Art Musik zu machen zu verachten.“, versichern sie mir. “Mit Anfang 30 und nach so vielen Veranstaltungen wollen wir einfach nur Veranstaltungen mit guter, persönlicher und handgemachter Musik organisieren. Klicks, Likes und der ganz große Wurf sind uns egal.”, erzählt Monty.

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Monty – Daddy of cool and housy

 

Musikalisch wird es housig. Jedoch eher der House, der in den späten 80ern und frühen 90ern die Szene in Chicago und Detroit aufkam und von dort die ganze Welt eroberte. Nicht der kommerzialisierte House, zu dem sich heute Jugendliche mit Farbbeuteln bewerfen und dessen oberster Schutzheiliger David Guetta heißt. Es war die Blütezeit der coolen Vinyl DJs, damals, als iPod und MP3 noch nicht erdacht waren,  an die Tuff Rubber anknüpfen will.

Dafür ist zumindest Monty bestens aufgestellt. Vor wenigen Jahren ersteigerte er bei einer Ebay Auktion rund 600 Platten aus der Zeit, bei einem Sammler in Amerika. Zwei Paletten voll mit altem, geilen und housigen Vinyls brachte der DHL Mann, wovon Monty bis heute nicht alles gehört hat. Platten kaufen die überzeugten Bartträger praktisch jede Woche. “Wo immer ich Platten sehe, muss ich stehen bleiben und in ihnen wühlen”, gesteht die bärtigere Hälfte von Schmitt & Kinateder.

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Schmitt & Kinateder – sind in echt ganze Typen und keine halbe Sache

Für ihre erste Party am Samstag im Yib-Yab Nachfolgerclub Hades haben sie gleich mal einen echten Geheimtipp geangelt, der nur zu ganz besonderen Anlässen seine Live Sets spielt. Panthera Krause spielte gerade erst in der legendären Panorama Bar und gleich ein Wochenende danach im Hades (live versteht sich). So international Tuff Rubber in Zukunft werden soll, so sehr sollen auch lokale Künstler ihren Platz bekommen. Daher wird am Samstag auch Lokalmatador Tom Seidler an den Tellern stehen. Doch die Namen spielen bei Tuff Rubber nur die zweite Geige: “Wichtig ist, dass der Sound ehrlich ist. Wir buchen keine Künstler, weil ihr Name eine volle Hütte verspricht, sondern nur, weil uns die Musik gefällt. Wir werden auch verstärkt Musiker buchen, die noch nie oder eher selten in München waren.” 

Tuff Rubber ist erfrischend anders. Eine echte Bereicherung für das Münchner Nachtleben!

 

Mit etwas Glück könnt ihr auf unserer Facebook Seite 2×2 Gästelistenplätze gewinnen. Kommentiert, Liket oder Teilt dazu diesen Beitrag. Wir sehen uns im Hades!

 

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