Kultur, Was machen wir heute?

Underdox mit Karmakar und Villalobos

Sebastian Gierke
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Am Donnerstag eröffnet Underdox, Filmfestival für dokumentarische Experimente. Und der Eröffnungsfilm verspricht eine ganze Menge. Gezeigt wird der neueste Film des deutschen Dokumentarfilmers Romuald Karmakar über den deutsch-chilenischen DJ-Gott und Sound-Bastler Ricardo Villalobos.

Karmakar stellt den dritten Teil seiner Techno-Trilogie persönlich vor – ein eindrucksvolles Dokument über das Entstehen und Erfühlen von Beats und Bits (Do., 30.09., 20.00 Uhr, Filmmuseum, Reservierungen unter 23 32 23 48).

Es geht dann hochkarätig weiter. Mit 40 Filmen, viele darunter in deutscher Erstaufführung. Bei UNDERDOX endlich zu sehen ist OXHIDE, das viel gefeierte und hoch gelobte Verwirrspiel um Fiktion und Dokumentation der jungen Chinesin Jiayin Liu, in dem sich die Familie der Regisseurin selbst spielt und nebenbei viel über China zu erfahren ist (Fr., 1.10., und So., 3.10., jeweils um 18.30 Uhr im Filmmuseum).

Die amerikanische Foto- und Videokünstlerin Sharon Lockhart, in der Sammlung Goetz vertreten, ist unser diesjähriger artist in focus. Wir zeigen ihre bahnbrechenden Arbeits- und Bildstudien DOUBLE TIDE und LUNCH BREAK (Fr., 1.10., 21.00 Uhr, und Sa., 2.10., 18.30 Uhr, jeweils im Filmmuseum).

Mit Unterstützung des Institut Français konnten wir endlich den Lost & Found-Film LETTRE A LA PRISON (LETTER TO THE PRISON) nach München holen. Filmrestaurator Jean-François Néplaz erzählt die spannende Geschichte vom Verschwinden und Wiederentdecken des 1969 entstandenen Films (Sa., 2.10., 21.00 Uhr, Filmmuseum).

American bad boy Harmony Korine lässt es in TRASH HUMPERS ordentlich krachen und feiert ein lustvolles Zerstörwerk, zugleich eine scharfe Gesellschaftskritik am „young is beautiful“-Wahn der Amerikaner (Sa., 2.10., 20.30 Uhr, Werkstattkino).

FREE LAND heißt ein anderes kleines Meisterwerk über den amerikanischen (Alb)traum. Die junge Regisseurin Minda Martin erzählt über die Schwierigkeit, mit indianischer Abstammung auch noch im heutigen Amerika Wurzeln und ein würdiges Leben zu finden. In Anwesenheit von Minda Martin! (Fr., 1.10., 20.30 Uhr, Werkstattkino)

Videokunst ist zu sehen beim Salon Istanbul mit tollen Arbeiten aus der Megalopole am Bosporus (So., 3.10., 22.30 Uhr, Werkstattkino) und beim Salon der Münchner Videokünstler (Di., 5.10., 22.30 Uhr, Werkstattkino, in Anwesenheit der Künstler). Außerdem zeigen wir Arbeiten von Cora Piantoni und Muriel Montini als Videoinstallation in der Münchner Galerie Weltraum.

Und zuletzt noch ein Highlight am Wochenende: der Amerikaner Ben Russel fasziniert in LET EACH ONE GO WHERE HE MAY mit einer wortlosen Erzählung über die Nachfahren der Sklaven im südamerikanischen Surinam – ganz im Stile Gus van Sants! (So., 3.10. 21.00 Uhr, Filmmusueum)

Mehr Informationen und das gesamte Programm unter www.underdox-festival.de.

UNDERDOX 05
Internationales Film Festival für Dokument & Experiment

30. September bis 7. Oktober 2010 in München
Filmmuseum · Werkstattkino · Institut Français · Weltraum · Puerto Giesing
Eintritt: 6 Euro
www.underdox-festival.de
info@underdox-festival.de

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