Kultur

Va bene così!

Thomas Steierer

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Der lombardische Wahl-Münchner Alessandro Melazzini, Journalist, Filmemacher und Produzent (SZ-Lesern bekannt durch die Kolumne Mein Deutschland) portraitiert in seinem sehenswerten Dokumentarfilm „Monaco, Italia -Geschichten vom Ankommen in Deutschland“ einige in „Italiens nördlichster Stadt“ und im übrigen Bayern beheimatete Deutsch-Italiener.
Am vergangenen Freitag fand die Deutschland-Premiere von „Monaco, Italia“ (Alpenway Media Production) im ARRI-Kino mit Protagonisten und Machern des Films, italienischem Generalkonsul sowie Kulturinstitutsleiterin statt.
Seit dem Vertrag zwischen Deutschland und Italien in den 50er-Jahren sind die ersten „Gastarbeiter“ am Münchner Hauptbahnhof angekommen. Heute leben von 100000 italienisch-stämmigen Mitbürgern hierzulande 20000 allein in München.

Alessandro Melazzini und sein Team stellen im stellenweise witzigen, melancholischen und überraschenden Dokumentarfilm „Monaco, Italia“ einige von Ihnen vor:
Die Trattoria-Wirtin Maria. Den Astro-Physiker Claudio, der sich ehrenamtlich für Italiener in Deutschland engagiert. Die Familie Lando in Landshut (sizilianische Mamma, Vater ehemals Kommunist, nun wie der Sohn -in Lederhosen bei der Premiere- in der CSU). Den NATO-Ausbilder Francesco in Oberammergau. Die Sansones in Karlsfeld (Venera, die für die SPD in der Kommunalpolitik aktiv ist und ihr Mann Mauro, Zahntechniker-Meister, der in einem italienischem Verein u.a. Faschingspartys organisiert). Die Brotfabrikantin und Intellektuelle Laura im Fränkischen. Den Hubschrauber-Jungingenieur Roberto. Den Sacalabrinianer-Pater Alessandro.
Quintessenz: Nach Anlaufschwierigkeiten hinsichtlich Sprache, Wetter oder Lebensstil sind die Protagonisten -aufgebrochen von Bergamo, Triest oder vom Fuße des Ätnas aus, um ihr Glück jenseits der Alpen zu suchen – allesamt in München und dem übrigen Bayern angekommen. Haben beruflich und privat Fuß gefasst. Ein neues Zuhause gefunden. Auf zwei Hochzeiten tanzend: Auch mit Italien im Herzen.
Die daraus resultierende italienisch-deutsche Symbiose wird in „Monaco, Italia“ deutlich: Mitbürger mit italienischen Wurzeln bereichern seit gut 60 Jahren Deutschland, Bayern und nicht zuletzt Monaco di Baviera -von Haus aus angesichts Föhn und architektonischer Florenzkopie mit Ludwigstraße und Feldherrnhalle italienflairkompatibel- wie Wirtin Maria im Film anmerkt, nicht zuletzt um ansteckende Herzlichkeit, Lebensfreude und Leichtigkeit. Va bene così!

Im Herbst wird „Monaco, Italia“ (Deutschland 2010, Länge: 55 Minuten), wofür Alessandro Melazzini und sein Team weitere Vorführungsorte suchen, in Kulturinstituten und -vereinen verschiedener deutscher Städte ( etwa Nürnberg, Köln und Dortmund) zu sehen sein. Auch erneut in München, u.a. am 12. Oktober .

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