Kultur, Nach(t)kritik
Vorhang auf für alle Kunstinteressierten und Reisenden!
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Das charmante 100 Jahre alte Traditionshotel Mariandl in der Goethestr.51, lud zum 12.Mal (seit 2000) zum außergewöhnlichen Kunstprojekt: „Zimmer frei“. Wer schon immer mal einen tiefen Blick ins Hotel und seine Räume im Wiener Stil werfen wollte, hatte dort die Chance. Vielleicht haben sie auch Lust eine Nacht dort zu verbringen?
Liebhaber von morbidem Charme fühlen sich schon beim Betreten des Treppenaufgangs mit gusseisernen Schnecken-Geländer in eine knisternd-sinnliche Atmosphäre entführt. Die jungen internationalen KünstlerInnen wurden eingeladen, die Hotelzimmer künstlerisch zu beleben! So haben Sie mit viel Gestaltungsfreude und Passion in diesem außergewöhnlichen Ambiente und auf der Basis guter Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat der Stadt München eigensinnige Installationen angebracht, teils beseelt mit harmonischen musikalischen Klangwelten, die den Besucher wie z.B. in Zimmer 12 (Musik wird aufgelegt) zum längeren Verweilen einladen.
Ein Teil des kreativen Kollektivs m8 sitzt im Raum, lässig auf Sofa und Sessel und offen für das Gespräch. Bei meiner Frage, wie die Assoziation zu der Musik sei, antwortet ein Künstler : „Grüner Dschungel“. Inspiriert tauchen wir in den Dschungel und die Gruppe bewegt sich plaudernd, chilled in Ihm. Die Intention der Gruppe ist, Kommunikationsräume zu schaffen, was Ihnen gelungen ist. Ein Wohnzimmer/Salon in dem auch Tabak, „selbstverständlich“ gedreht wird.
Einlassen ist hier Angebot. Buntgespickte, bedeutungsschwere Installationen, kleinere Stilleben erzählen Geschichten und man staunt, was es alles zu sehen, zu berühren und zu hören gibt!
In den anderen Zimmern sehen wir spannungsgeladene Laserstrahlen im abgedunkelten Raum; Farb- und Klangkarussels; erzählende Lichtfragmente (Zimmer 15); Erotisch, sinnlich-gespanntes Satinlaken;
seltsame Lichtkugeln zwischen tiefen Bett-Stofffalten,
Kronleuchter mit rotem Wollknäul,
Insekten im Glas, lichtdurchflutete Fensterstoffe schaffen geheimnisvolle Schatten und Reflektionen an den Wänden;
Zimmerhohe, beeindruckende Wandbilder gemalt von Benjy Barnhart.
Bestehendes wird geändert, Mobilar umgestellt, neu definiert. Die verschiedenen Materialien und Medien zeugen von der kreativen Auseinandersetzung mit den Dingen und Ihrer Bedeutung.
Der Besucher kann, so wenn er sich hingibt, in ein großartiges Kunsterlebnis von insgesamt zwölf Künstlern geführt werden. Kunst als Erlebnis?
Anschließend kann ein erfrischender Drink im legendären, gemütlichen Ambiente des Cafés am Beethovenplatz bestellt werden und vielleicht plaudert man über die phantasievollen Installationen der Ausstellung nebenan.
Mitwirkende KünstlerInnen:
Boban Adjelkovic, Angela Geisenhofer,Künstlerkollektiv m8, Funda Gül Özcan, Benjy Barnhart,Sebastian Pöllmann, Carolina Camilla Kreusch, Pio Ziltz, Fumie Ogura, Leonard Hurzelmeier und Jie Liu
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