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10 gute Gründe die neue Ausstellung im Lenbachhaus nicht zu verpassen

Lenbachhaus und Kunstbau München

Wie aktuell kann ein Ölgemälde aus dem 19. Jahrhundert sein? Ziemlich aktuell – wenn man es mit heutigen Augen betrachtet. Früher waren Landschaftsgemälde vor allem eines: idyllisch. Heute sehen wir in ihnen oft mehr als nur schöne Natur. Sie erinnern uns daran, was wir längst verloren haben oder noch verlieren könnten.

In der Ausstellung „Was zu verschwinden droht, wird Bild“ begreift die Kuratorin Karin Althaus die Natur in den Werken von Lovis Corinth, Gabriele Münter, Gerhard Richter und anderen nicht nur als Motiv, sondern auch als Mahnung. Bekannte wie auch bisher noch nie gezeigte Werke des 19. und 20. Jahrhunderts machen sichtbar, wie sich unsere Umwelt verändert – und regt an, darüber nachzudenken, wie wir diese Veränderung gestalten können. “In Zeiten des Klimawandels ist das Bewusstsein dafür, dass sich unsere gesamte Umwelt rasant verändert, allgegenwärtig geworden. Deshalb betrachten wir insbesondere Werke der Landschaftskunst heute mit anderen Augen”, erklärt Kuratorin Althaus.

Hier sind 10 gute Gründe, warum du die Ausstellung nicht verpassen solltest:

1. Jetzt schon Grün tanken

Alle warten sehnsüchtig auf den Frühling, hier ist er schon da und man kann sich am Grün und den bunten Frühlingsblüten satt sehen, so lange man will.

Johann Sperl, Wiese vor Leibls Atelier in Aibling, 1893, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München

2. Wolkenfiguren entdecken

Alles, was in Bildern festgehalten wurde, existiert nicht mehr in der dargestellten Form. In der Kunst findet sich das Thema Vergänglichkeit oft sinnbildlich umgesetzt, als Memento Mori oder melancholische Meditation über das Verschwinden von Dingen.

Deutlich wird das bei der Abbildung von Wolken, die ihre Form sekündlich verwandeln. Wann hast du dir das letzte Mal Zeit genommen, beim Blick auf die vorbei ziehenden Wolken am Sommerhimmel Figuren zu entdecken? Der Münchner Zeichner Johann Georg von Dillis hat in seiner “Wolkenstudie” einen solchen Moment für dich festgehalten – seit 1798 unverändert.

Dillis war übrigens ein früher Vertreter der Freilichtmalerei. Seine Wolkenstudien zeigen sein Interesse an Licht, Atmosphäre und Naturbeobachtung. Diese Arbeiten waren richtungsweisend für die Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts.

Johann Georg von Dillis, Wolkenstudie, n.d., Städtische Galerie im
Lenbachhaus und Kunstbau München, Dauerleihgabe des Historischen Vereins von
Oberbayern. Foto: Lenbachhaus

3. Münchens alte Parks neu entdecken

Der Klimawandel verändert den Blick, auch auf historische Landschaftsmalerei: In Zeiten des Klimawandels ist das Bewusstsein dafür, dass sich unsere Umwelt rasant verändert, allgegenwärtig geworden. Eine Landschaft ist nicht mehr nur ein schöner Anblick, sondern ein bedrohtes Ökosystem.

Umso erfreulicher, wenn wir Naturbilder entdecken, die den Lauf der Zeit mehr oder weniger unverändert überstanden haben. Wie in der Szene aus dem Hirschgarten, die Johann Georg von Dillis um das Jahr 1830 für uns verewigt hat.

Johann Georg von Dillis, Der Hirschgarten bei München, um 1830, Leinwand, 24,6 cm x 31,7 cm x 0,5 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München

4. Ohne Menschenmassen am Starnberger See

München ist voll und die umgebende Natur oft ebenso. In der Ausstellung kann man in der Zeit zurückreisen und den Starnberger See an einem Sommertag ganz für sich allein genießen.

Das Bild von Christian Ernst Bernhard Morgenstern aus den 1840er Jahren entstand, bevor der See zum überlaufenen Ausflugsziel der Städter wurde. So ruhig wie auf dem Bild blieb es nicht mehr lange: Durch die Eröffnung der Eisenbahnlinie von München nach Starnberg im Jahr 1854 wurde der See schnell und bequem erreichbar.

Christian Ernst Bernhard Morgenstern, Der Starnberger See, 1840er Jahre, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München

5. Bienen als Künstler erleben

Der Künstler Timm Ulrichs sieht Bienen nicht nur als Lieferant von süßem Brotaufstrich. Mit einer Bienenwaben-Wachscollage präsentiert er ein strukturalistisches Naturkunstprojekt als Ergebnis einer Gemeinschaftsproduktion mit Tieren.

“Timm Ulrichs setzte Keilrahmen in einen Bienenstock ein, in die Honigbienen ihre Waben bauten. Der künstlerische Schaffensprozess erscheint in bienenwaben-wachscollage nicht als autarke Geste, sondern entfaltet sich als Zusammenspiel lebendiger Wesen. Die Honigbienen vervollständigen die Konzeption, werden zu kooperativen Akteuren, deren Aktivität das Werk nicht nur formal ergänzt, sondern zugleich natürliche Wechselwirkungen verbildlicht. Ein dynamisches Ineinandergreifen ganz im Sinne ökologischer Systeme”, erklärt der Ausstellungstext.

Wusstest du, dass das Lenbachhaus eigene Bienen hat? Seit 2022 betreut Imker Jürgen Brandl im Rahmen des Projekts “Meet your Bees” Bienenvölker im Museumsgarten. Sein Projekt bietet Bienenvölkern an verschiedenen Orten in München ein neues Zuhause und trägt somit zum Erhalt der Bienen und der Biodiversität bei.

Für die Ausstellung hat der Imker eine kleine Bienen-Schule verfasst. Die Website ist per QR-Code in der Ausstellung eingebunden.

Timm Ulrichs, bienenwaben-wachscollage (strukturalistisches naturkunst-projekt als ergebnis einer gemeinschaftsproduktion mit tieren), 1963/72, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Dauerleihgabe der Münchener Secession, Verein Bildender Künstlerinnen und Künstler seit 1892, © VG Bild-Kunst, Bonn 2018

6. Berge oder Meer: Hier kannst du beides haben!

Sonst nirgendwo möglich, an einem sonnigen Tag in den Bergen stehen und sich kurz danach von der wilden See in den Bann ziehen lassen.

Carl Rottmann, Vorgebirgslandschaft bei Murnau, vermutlich 1830er Jahre, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München

Fritz Winter, Zyklus Am Wehr, 3. Untertitel: Dahinziehender Strom sich in der Ewigkeit verlierend, 1936, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, © VG Bild-Kunst, Bonn 2018

7. Sonne im Museum!

Das Lenbachhaus sieht nicht nur von außen aus wie eine toskanische Renaissance-Villa. Auch in den Ausstellungsräumen kannst du dich hinter bodentiefen Fenstern mit Blick in den Garten fühlen wie im Urlaub.

Ausstellungsansicht, Was zu verschwinden droht, wird Bild. Mensch – Natur – Kunst, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, 2025. Foto: Lukas Schramm, Lenbachhaus

8. Frauen in der Kunst würdigen

Gabriele Münter war eine herausragende Künstlerin der modernen Malerei und spielte eine zentrale Rolle in der Avantgarde-Bewegung des frühen 20. Jahrhunderts. Dennoch wurde sie lange Zeit im Schatten männlicher Künstler wie Wassily Kandinsky gesehen.

Die Natur unmittelbar vor Ort einzufangen, das Malen „en plein air“ (in freier Natur), war typisch für Gabriele Münters Vorgehen. Oft nutzte sie in ihrer Landschaftsmalerei kräftige Farben. Sie hielt ihren eigenen Eindruck der Natur fest, direkt und spontan, was im dynamischen Farbauftrag sichtbar wird.

Ein Beispiel hierfür ist die Ölstudie “Baumblüte in Lana”. In ihrer spontanen Komposition erfasste Münter die flirrende Flüchtigkeit jener Blütenpracht, die in ihrer Frische die Freiheit der Kunst unterstreicht.

Gabriele Münter, Baumblüte in Lana, 1908, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Gabriele Münter Stiftung 1957 / Gabriele Münter Donation 1957 © VG Bild-Kunst, Bonn 2025

9. Mit Kindern auf die Jagd gehen

Bei Kindern weckt die Ausstellung mit ihren Werken rund um die Natur Abenteuerlust. Es gibt jede Menge Pferde, Vögel, Kühe, Ziegen und Hirsche entdecken. Wie wäre es mit einer kleinen Bilder-Jagd durchs Museum? Wer findet die meisten Tiere?

Manche stehen sogar dreidimensional im Raum, wie die beiden Pferde von Franz Marc.

Franz Marc, Zwei Pferde, 1908/09, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Bernhard und Elly Koehler Stiftung 1965, Foto: Simone Gänsheimer, Lenbachhaus

Jean Bloé Niestlé, Ziehende Stare, 1910, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Bernhard und Elly Koehler Stiftung 1965

10. Nie gezeigte Werke entdecken!

Die Ausstellung zeigt viele Werke erstmals der Öffentlichkeit. Dafür hat die Kuratorin in den Sammlungen des Lenbachhauses, des Historischen Vereins von Oberbayern, der Christoph Heilmann-Stiftung, der Münchener Secession, der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, der KiCo Stiftung und des Förderverein Lenbachhaus e. V. gestöbert.

“Sage und Volkslied” von Paul Hoecker wurde durch die Eva Margarete Lückenhaus-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Forum Queeres Archiv München (FQAM) zugänglich gemacht. Paul Hoecker (1854–1910) war seit 1891 der erste moderne Professor an der Münchner Akademie der Bildenden Künste. Seine fortschrittlichen Lehrmethoden umfassten das Arbeiten in der Natur und die Förderung der Individualität der Studierenden. Aus seiner Klasse ging die Künstlergruppe “Die Scholle” hervor, zu der unter anderem Leo Putz gehörte. Hoecker war zudem Gründungsmitglied der Münchener Secession, einer Vereinigung progressiver Künstler. ​

Paul Hoecker, Sage und Volkslied, ca. 1900, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, erworben durch die Eva Margarete Lückenhaus-Stiftung 2024; mit Dank an das Forum Queeres Archiv München (FQAM)

Bonus: Mal eine Pause machen

Nimm dir in der Hektik des Alltags ein Beispiel an den beiden Spaziergängern, die Carl Spitzweg in den 1860er-Jahren gemalt hat. Slow Down im Museum.

Carl Spitzweg, Ausruhende Spaziergänger, um 1865/1870, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München