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STADTfragen: Diskussion über Innovationen und Reflektionen

Theresa-Maria Werner
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stadtfragenbildDu hast eine Studienarbeit geschrieben, die nicht einfach in der Schublade landen soll? Ob architektonischer, stadtplanerischer oder künstlerischer Art – du möchtest, dass deine Entwürfe, Recherchen oder Analysen einen Denkanstoß geben und diskutiert werden? Diese Möglichkeit bietet dir „STADTfragen“, ein Projekt des Münchner Forums. Was es damit auf sich hat? Wir haben beim Organisationsteam des Münchner Forum e.V. nachgefragt.

Drei Jahre gibt es sie nun schon, die STADTfragen und hoffentlich noch um einiges länger. Doch wie kam es überhaupt zu der Idee für ein derartiges Projekt?
Jährlich entstehen an den Münchner Hochschulen unzählige Studien- und Abschlussarbeiten, auch zum Thema Stadt. Die meisten davon landen nach ihrer Benotung in der Schublade, ohne die Beachtung zu finden, die sie verdienen. Die ursprüngliche Idee der STADTfragen war es, diese verborgenen Schätze zu heben und öffentlich zu machen und damit dem Diskurs um die Münchner Stadtplanung und -entwicklung frischen Wind zu bringen. Darüber hinaus war und ist es das Ziel, junge Menschen für die Arbeit des Münchner Forums zu begeistern.

Im Frühjahr 2014 gehen die STADTfragen schon in die dritte Runde. Was hat sich seit der „Premiere“ dieser Veranstaltung verändert und was wird dieses Mal anders sein?
Die STADTfragen richten sich in diesem Jahr zum ersten Mal auch an junge Münchner Initiativen und Projekte, die sich mit dem Thema Stadt beschäftigen. Der Bedarf nach einer neutralen Plattform, die Diskussionen zu den unterschiedlichsten Fragen der Stadtentwicklung ermöglicht und unterschiedliche Positionen zulässt, ist hoch, das haben die letzten Veranstaltungen gezeigt. Wir wollen deshalb ab diesem Jahr auch Aktiven aus dem nicht-akademischen Bereich die Möglichkeit geben, ihre Ideen zu präsentieren und öffentlich zu diskutieren.

Was waren die Themen der letzten Foren und ist schon grob absehbar, worum es dieses Mal gehen wird?
Die Themen der nächsten STADTfragen-Veranstaltungen im Frühjahr 2014 können wir tatsächlich noch nicht voraussehen. Die Inhalte  werden von den Themen unserer Bewerber bestimmt. In den letzten Jahren war alles dabei, von Klimawandel und Stadtrand über kreative Räume und Nischen in der Stadt bis zu Bodenrecht und Ausgrenzung.


Wie hat man sich ganz konkret so eine Veranstaltung im Rahmen der STADTfragen vorzustellen?

Zu Beginn jeder Veranstaltung stellen jeweils drei ReferentInnen ihre Arbeiten und Initiativen zum Thema Stadt vor. Im Anschluss werden dann nicht nur die präsentierten Ergebnisse und Ideen diskutiert, sondern auch das übergeordnete Thema des Abends. Wohin die Diskussion führt, liegt vor allem auch am Publikum. Uns ist wichtig, dass die Diskussion nicht nur zwischen den ReferentInnen und uns ModeratorInnen stattfindet, sondern dass jeder involviert wird, der etwas beitragen will.


Wo werden die Themenabende stattfinden?

In den letzten beiden Jahren waren wir im ehemaligen Import Export im südlichen Bahnhofsviertel und im Provisorium in der Lindwurmstraße. Nun sind wir auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten.  Wir suchen einen Ort, der zu uns und unseren Diskussionen passt, also lieber gemütlich und improvisiert, als steril und aufgeräumt. Wenn jemand Ideen hat, kann er sich gern bei uns melden.

Bei den Veranstaltungen werden die Ideen junger Nachwuchsplaner und Stadtdenker vorgestellt. Dienen diese dann ausschließlich als Denkanstöße und Diskussionsthemen oder ist auch eine Umsetzung erarbeiteter Punkte geplant?
Die STADTfragen verstehen sich in erster Linie als Diskussionsplattform, auch für unbequeme Themen. In zweiter Linie geht es aber auch um die Vernetzung unterschiedlicher Akteure in der Stadt. Es sollen jungen und etablierte Denker und Macher aus verschiedenen Generationen ins Gespräch gebracht werden. Dadurch können idealerweise Projekte und Vorhaben initiiert und umgesetzt werden.

Die STADTfragen sind ein Einfall des „Jungen Forum“ im „Münchner Forum“. Was macht das „Junge Forum“ noch und welche Ziele verfolgt es?
Das Münchner Forum ist ein Verein, der sich für Bürgerbeteiligung in der Münchner Stadtplanung einsetzt. Ziel ist es, Fragen zu stellen, zu informieren, Projekte und Verfahren transparent zu machen, Kreativität zu entwickeln und zu nutzen. Wir im „Jungen Forum“ wollen vor allem junge Menschen für das Thema Stadt und Stadtentwicklung begeistern und dazu anregen, ihre Stadt selbst mitzugestalten. Bisher veranstalten wir vor allem die STADTfragen und informieren über unsere Facebookseite  über aktuelle Ereignisse der Stadtentwicklung in München und darüber hinaus.


Was wünschen Sie sich für die Zukunft von STADTfragen und für die Stadt München?

Wir wünschen uns, dass die Debatte nie einschläft, das gilt sowohl für die STADTfragen als auch für München. Solange sich Menschen am Diskurs und der Gestaltung in Ihrer Stadt beteiligen, bleibt eine Stadt lebendig und frei.

Der Einsendeschluss wurde auf den 31. Oktober verschoben.

www.facebook.com/stadtfragen

www.stadtfragen.org

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