„Ihr Geschlecht erschreckt sie noch heute. Ihr Körper wurde kolonisiert und sie trauten sich nicht, zu kommen. Die Frau hat Angst und ekelt sich vor der Frau … Wir sind gefangen zwischen zwei grausamen Mythen: zwischen der Medusa und dem Abgrund” Hélène Cixous, „Das Lachen der Medusa“
Caroline Eckly, ursprünglich aus Paris und seit 13 Jahren Teil der norwegischen Company Carte Blanche, hinterfragt in ihren Arbeiten die Rolle der Performer*in heute. Sie ist an einer choreografischen Herangehensweise interessiert, in der zwischen Performer*in und Choreograf*in ein physisch-erforschender Dialog stattfindet. Ihre Solo-Performance „and yes, I said yes, I will yes”, eine gemeinsame Arbeit mit dem Choreografen und Performer Marcelo Evelin, hat den Charakter einer Zeremonie im zeitlosen Raum. Ausgehend von der mythologischen Figur der Medusa – einer Frau, die zur Strafe für ihre Vergewaltigung in ein Monster verwandelt wurde und mit ihren Augen töten kann – nutzt Eckly Körperlichkeit als Medium und Kern einer Erzählung, die um den Blick als Spiegel für Gewalt, das Bild des Orakels und den Schrei als Ausbruch zwischen Verzauberung und Wut kreist. Mit einer Faszination für Praktiken und Rituale, bei denen der Tanz zu einem unbewussten Zustand führt, lädt die Performance zu einem Tauchgang ins Innere des „schwarzen Kontinents“ (weiblicher Sexualität) ein, bei dem das Publikum Zeug*in eines Körpers in Transformation wird.
4. Oktober 2021
20.00 h
Gasteig, Carl-Orff-Saal
Vorstellung im Rahmen der Gastspielreihe ACCESS TO DANCE depARTures – Unique Dance and Performance from Norway, 4. – 17. Oktober 2021.
Weitere Infos und Tickets: www.jointadventures.net