„Wir sind das Volk“ – der bei Demonstrationen und Kundgebungen häufig verwendete „Volk“-Begriff ist eng verbunden mit dem Vormarsch der Populisten. Einerseits verweist er als Grenzbegriff des Staats- und Verfassungsdenkens auf eine ungebundene „vorpolitische“ Macht, andererseits auf diejenige Macht, die die politischen Gewalten hervorbringt: den Souverän des Volkes.
Diese Konzeption des Volkes ist in mehrfacher Hinsicht fraglich geworden: etwa angesichts der aktuellen Entwicklung globaler, transnationaler Politik oder als geschlossene, homogene Identität, die eine strikte Grenze zwischen Innen und Außen zu definieren beansprucht. Insbesondere die aktuelle identitätspolitische und illiberale Aufladung des Volksbegriffs der neuen Rechten zwingt dazu, nach der Bedeutung des „Volkes“ zu fragen und dessen begriffliche Grundlagen zu klären.
Donnerstag, 30. März, Einsteinstr. 28, Vortragssaal 1, 19 Uhr
Das Volk der Verfassung
Prof. Dr. Ulrich K. Preuß, emeritierter Rechts- und Politikwissenschaftler, Freie Universität Berlin