Bereits seit Anfang Mai 2013 läuft der Prozess um die Verbrechen der Terrorzelle
„Nationalsozialistischer Untergrund“. Angeklagt sind fünf Personen: Beate
Zschäpe, Mitglied des Kerntrios, sowie vier mutmaßliche Unterstützer und Gehilfen.
Insgesamt werden dem NSU zehn Morde, drei Sprengstoffanschläge und
15 Raubüberfalle vorgeworfen. Mittlerweile sind fast 400 Prozesstage ins Land
gezogen, von denen nicht wenige mit Befangenheitsanträgen und juristischen
Scharmützeln der Verteidiger gefüllt waren.
Trotz der langen Dauer und des schleppenden Fortgangs des Prozesses ist das
mediale und öffentliche Interesse ungebrochen – Das Verlangen insbesondere
der Betroffenen und Hinterbliebenen nach Aufklärung und Gerechtigkeit ist
hoch. Viele Fragen aber bleiben offen: Wie konnten die rechtsextremen Terroristen
über 13 Jahre lang Anschläge verüben, rauben und morden und dabei unentdeckt
im Untergrund leben? Wie groß war ihr Unterstützernetzwerk wirklich
und wie kann es sein, dass die deutschen Sicherheitsbehörden derart lange
im Dunkeln tappten?
Diese und weitere Fragen und Aspekte des NSU-Prozesses diskutieren Robert
Andreasch (NSU-Watch), Annette Ramelsberger (Süddeutsche Zeitung),
Seda Basay-Yildiz (Opferanwältin) und Günther Beckstein (Bayerischer Ministerpräsident
a.D.).
Moderation: Frank Jansen (Der Tagesspiegel)