Laut katholischer Theologie halten sich im „Limbus“ (ital./engl. Limbo) diejenigen Seelen auf, die ohne eigenes Verschulden vom Himmel ausgeschlossen sind. Nicht von ungefähr nennt Reinhard Dinkelmeyer den Limbus deshalb „Auffangstelle für schwierige Fälle.“ In Dante Alighieris „Göttlicher Komödie“ schildert dieser im 4. Gesang des Teils über das „Inferno“ seinen fiktiven Besuch im Limbus.
Für ihre Arbeit LIMBO LICHTSPIELE verwenden M+M als Ausgangsmaterial einen eigens mit befreundeten Künstlerinnen und Künstlern inszenierten Film, in dem Menschen in einem Kinofoyer beim Warten auf den Einlass beobachtet werden. Die Personen kaufen Tickets an der Kinokasse, versorgen sich an der Bar mit Snacks und Getränken, unterhalten sich; eine Atmosphäre gespannter Langeweile durchdringt die ganze Szenerie. Zum Limbus fehlen eigentlich nur noch Löwe, Panther und Wolf aus Dantes „Göttlicher Komödie“…
Ein über sechzig Meter langer Vorhang, der befüllt ist mit mehr als 50.000 Stills aus diesem Film, ist das zentrale Element der Kino-Installation im Obergeschoss des Ateliergebäudes der Villa Stuck. M+M steht für die künstlerische Zusammenarbeit von Marc Weis und Martin De Mattia.
Gezeigt werden zur Eröffnung filmische Fundstücke aus München von:
Alexander Laner, Gas Gas
Andreas Chwatal, Mitarbeiter der Wahrheit
Andreas Neumeister, Weltsensation
Anne Pfeifer + Bernhard Kreutzer, LetztesJahrPlusMinus
Berthold Reiss, Antinomia
Christian Hartard, Playback
Colin Gilder, Screeching
Empfangshalle, 3 Sekunden
Hennicker / Schmidt, pingpong-bad-deinterlaced
Jörg Koopmann, Logic of the Rain
Johanna Berüter, Insel oder Baselitz
Katharina Gaenssler, ohne Titel
Lars Koepsel + Vernon Ah Kee, Lars mit Vernon
M+M, M+M in Venedig
Martin Fengel, Muenchen 1
Martin Wöhrl, 5:1
Mirko Borsche, Wiesn Drunk
Paula Pongratz, N bisschen rockmusik machen
Rudolf Herz + Julia Wahren + Harimala Rason, OX NO OX
Sofie Bird Møller, Down the Line
Stefanie Zoche, Fountain of Love
Thomas Lang, Ich rede, während mein Mund frühstückt
Veronika Veit, The very moment
What Remains Gallery, Jaws
Wolfgang Ellenrieder, The Swell