Lesung Trauer | Leben am 27. Februar 2018
Beginn: 19.30 Uhr
Veranstaltungsort: KunstWerkKüche, Atelierstraße 18, 81671 München
Anmeldefrist: 15. Februar
Programm
Wer mit einem Essen in den Abend starten möchte, ist um 18.30 Uhr herzlich zu einem (optionalen) 3-Gänge-Menü für 35€ pro Person eingeladen.
Das Programm beginnt um 19.30 Uhr: Autor und Kabarettist Georg Koeniger liest aus seinem Buch „Trauer ist eine lange Reise – Für dich auf dem Jakobsweg“.
Kabarettisten sind lustige Kerle, auf der Bühne und im Leben. Das weiß jeder. Aber darf ein Witwer witzig sein? Wie schafft man es, wieder ins Leben zurückzufinden, nachdem der Mensch, den man liebt, gestorben ist? Als die Frau des Kabarettisten Georg Koeniger (TBC) nach neunmonatigem Leiden an Lungenkrebs stirbt, löst er das Versprechen ein, das er ihr kurz vor ihrem Tod gegeben hat: Er setzt sich in Würzburg aufs Fahrrad und fährt für sie auf dem Jakobsweg. Nach vier Wochen, 500 000 Radumdrehungen und fast 2500 Kilometern gelangt Georg Koeniger nach Santiago de Compostela. Die unterhaltsam ironische Schilderung seiner Reiseerlebnisse verbindet er einfühlsam mit Erinnerungen an die Zeit vor dem Tod seiner Frau – die Diagnose, das Hoffen und Bangen, den Kampf gegen die Krankheit, das Sterben, aber auch ihre Liebe und Verbundenheit. Dabei nimmt er Abschied und findet am Ende wieder zurück ins Leben. Ein berührendes Buch über Liebe und Tod, Humor und Trauer, Erinnerung und Loslassen.
Georg Koeniger, geboren 1957, ist seit über 25 Jahren Kabarettist, Regisseur und Autor. Als Mitglied der fränkischen Kulttruppe TBC ist er einem breiteren Publikum bekannt. Während der Krankheit seiner Frau erlebte er es als eine besondere Herausforderung, jeden Tag auf der Bühne stehen und Späße machen zu müssen. Radfahren ist neben Klettern Koenigers zweite große Leidenschaft.
Im Anschluss trägt die Schauspielerin und Sprecherin Nicola Tiggeler Texte von Betroffenen der Stiftung vor, die ebenfalls von den Erfahrungen und Gefühlen nach dem Tod des Partners erzählen. Die Texte sind im Rahmen der Schreibwerkstatt entstanden – einem Angebot der Stiftung zur kreativen Auseinandersetzung mit der Trauer.
Gemeinsam haben Betroffene dort eine Sprache für das Unbegreifliche gesucht, Erinnerungen auf Papier gebracht und der Trauer einen Ausdruck gegeben. Dabei ging es nicht um „gutes“ Schreiben, um „richtige“ Techniken, rote Fäden oder Spannungsbögen. Sondern um den Schutzraum, den uns Worte bieten können, und den Platz, den sie für unseren Schmerz, unsere Gedanken und unsere inneren Bilder eröffnen. Die Texte, die dabei entstanden sind, geben einen Einblick in diese Empfindungen und lassen das Publikum teilhaben an einschneidenden, alles verändernden Erfahrungen.