Streit vorprogrammiert? Armen Avanessian, linker Theoretiker der Stunde, trifft auf Hannes Grassegger, digitalen Kriegsreporter.
Mit „Ich habe nur gezeigt, dass es die Bombe gibt“ veröffentlichte der Ökonom Hannes Grassegger kurz nach dem Wahlsieg Donald Trumps eine bis heute international heiß diskutierte Reportage, in der er zusammen mit Ko-Autor Mikael Krogerus und dem Mathematiker Paul-Olivier Dehaye die Fähigkeiten der Firma Cambridge Analytica aufdeckte, Menschen anhand ihres Facebook-Verhaltens minutiös zu analysieren und mit Big Data zum Triumph des Milliardärs in den USA beigetragen zu haben. Zeitgleich zu Grasseggers Recherchen lag der der Philosoph Armen Avanessian in Miami am Strand und bearbeitete die Idee einer Gegenwartstheorie, die eben genau in der von Grassegger beschriebenen Datenflut ihre lineare Zeitlichkeit verliert. In seinem kurze Zeit später veröffentlichten „Miamification“ (Merve, 2017) hält er dazu fest: „Wenn das Wissen um die Zukunft in die Gegenwart eingeführt wird – die gegenwärtig gewusste Zukunft als ein Teil in das Ganze der zukünftigen Gegenwart –, entstehen neue Optionen.“
Im Rahmen von Stop making sense, it’s as good as it gets. begegnen sich beide Autoren das erste Mal persönlich: Linke Theorie trifft auf investigativen Neoliberalismus, um aus gegensätzlichen Positionen über den Einfluss von Big Data, Algorithmen und Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf Individuum und Gesellschaft zu streiten.
Beginn: 19 Uhr
Eintritt: