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Wohnung verzweifelt gesucht: Offener Brief an OB Reiter
- Wohnung verzweifelt gesucht: Offener Brief an OB Reiter - 16. Juli 2025
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dieter Reiter,
am 12. Juli kommen Sie in den Schlösselgarten und sprechen über Ihre Ideen und Ziele für München – gerade mit Blick auf die kommende Kommunalwahl. Sie wollen über Ihre Vorstellungen sprechen, wie Sie München weiterhin gut regieren möchten.
Dazu möchte ich Sie fragen:
Wen möchten Sie in Zukunft in München gut regieren?
Für die jungen Münchner und ihre Familien wird das Wohnen in München mit Ihrer Politik unbewohnbar.
Denn nach dem strengen Vorgaben der Stadt bekommen nur Notfälle und Katastrophen die Punktzahl um in eine bezahlbare Wohnung von Münchner Wohnen zu kommen, für brave arbeitende Münchner Bürger ist es das Aus.
Münchner Wohnen? Nicht für Münchner!
3 Jahre Wohnungssuche – 300 Bewerbungen – 300 Absagen
Meine Tochter mit ihrer Familie bewirbt sich seit 3 Jahren bei Münchner Wohnen mit 300 Bewerbungen und 300 Absagen!
Das Aus für Münchner Kindl?

Lassen Sie mich das erklären: Ich selbst bin gebürtige Münchnerin, wohne seit 60 Jahren bei der Gewofag, heute Münchner Wohnen. Habe sechs anständige Münchner Kinder großgezogen, die heute erwachsen sind, arbeiten gehen und eigene Familien haben.
Wir haben immer in einer sehr guten Gemeinschaft der im Münchner Osten sehr interkulturellen gemischten Nachbarschaft gelebt. Haben gemeinsam mit den Nachbarn Probleme gelöst wie randalierende und zündelnde Jugendbanden in den Höfen, die wir mit wechselseitigen Wachposten in den Griff bekommen haben.
Für ein Jahr hatte ich ein Sinti-Kind aus der Nachbarschaft als Pflegekind aufgenommen, weil die alleinerziehende Mutter ins Gefängnis kam, bis sie sie nach der Rehabilitation ihr Kind wieder haben durfte. Müll und Dreck wird gemeinsam eingesammelt und weggeworfen, bis es alle verstanden haben, wie wir gut und miteinander schön zusammen leben können. Wir kümmern uns um die Nachbarn, wir helfen, unterstützen, bei Anträgen, Problemen, Nöten: Noch heute kommen Nachbarn zu mir, wenn es einen Schaden im Hausgang gibt, ich melde es an die Verwaltung und sorge dafür, dass es repariert wird. Unsere Oma in ihrem Hausgang wird von der alleinerziehenden Mutter angesprochen, ob sie helfen kann, weil ihr heißes Wasser nicht funktioniert und sie ihr Kind nicht baden kann. Die vielen Zugezogenen verstehen oft die Zusammenhänge und Vorgangsweisen nicht, und brauchen uns Münchner um sich in diesem neuen Leben zurechtzufinden.
Wir Münchner schaffen die Integration, wir sind noch erzogen nach dem Motto: Wenn jeder vor der eigenen Türe kehrt, dann wäre die Welt sauber. Das heißt: nicht nur Müll aufräumen, das heißt darüberhinaus: Erst wenn es auch meinem Nachbarn gut geht und wir gut miteinander klar kommen, dann ist die Welt in Ordnung!
Eine Sachbearbeiterin der MüWo erklärte mir: Früher hatten wir ein Kontingent an Wohnungen für Münchner Bürger und platzierten diese in unseren Anlagen zwischen die Notfälle und Problemfälle. Denn sie sorgen für ein gutes Miteinander, sind integrativ, schauen auf Sauberkeit und Ordnung in den Häusern und Außenbereichen. Das hat jedoch die Stadt nun strikt verboten, es kommen nur noch die Notfälle mit der höchsten Punktzahl zum Zug und diese ballen sich zu Problemzonen, Verwahrlosung und Vandalismus.
Heute wird es uns schlecht, wenn man durch die Anlagen geht, die Spielplätze verwüstet, die Grünflächen verdreckt die Häuser demoliert und beschmiert sieht.
Es kann doch nicht sein, dass Sie den Münchner Kindl die Tür zu den Münchner Wohnungen vor der Nase zuschlagen?
Die Münchner Kindl praktizieren das „Zamanand“, das Sie einmal im Jahr für ein paar Stunden in der Leopoldstraße feiern, wir praktizieren es 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, jahrzehntelang in unserer Nachbarschaft!
Lassen Sie uns Münchner doch bitte in München wohnen!