Münchenschau

“Fremd”: Filmvorführung und -gespräch mit Regisseurin Miriam Fassbender

Letzte Artikel von Justine Strube (Alle anzeigen)

Du stehst auf einem Platz mitten in einer fremden Stadt und um dich summen die Laute einer unbekannten Sprache wie stechende Insekten, es ist heiß, du hast Durst, keine Wechselstube gefunden und KANN MIR MAL BITTE JEMAND DEN STADTPLAN ERKLÄREN??!! Quengelnde Urlaubssituationen sind das, nichts, was wirklich schlimm ist und trotzdem, für einen kurzen Moment will man nur noch nach Hause.

Für uns WesteuropäerInnnen ist eine Reise, bei der dieses Gefühl ein ganzes Leben lang anhält und trotzdem der Wunsch, die geliebte Heimat zu verlassen, kaum vorstellbar und trotzdem: Es gibt sie, in viel zu großer Zahl: Migranten, die von Not und Trostlosigkeit getrieben, ein Land verlassen, das ihr Zuhause ist. Auf der Suche nach einer besseren Zukunft machen sie sich auf zu einem Kontinent, den sie nur schemenhaft kennen.

Von derartigen Schicksalen berichtet Miriam Fassbender in ihrem neuen Dokumentarfilm “Fremd, der die Geschichte eines jungen Maliers erzählt, der nach Europa aufbricht. Seit zweieinhalb Jahren ist er unterwegs in eine Welt, in der er nie leben wollte. “Fremd” sucht die Beweggründe für diese Flucht und gewährt Einblick in die Lebensumstände und den zermürbenden Alltag von Migranten auf ihrem Weg vom subsaharischen Afrika über Algerien und Marokko nach Europa.

Der Film handelt von dem Leben eines Getriebenen und dennoch, er handelt auch vom Überleben. Vom Überleben in einer Fremde, die wir uns nicht in unseren schlimmsten Urlaubs-„Albträumen” ausmalen können. Miriam Fassbender möchte uns darüber nachdenken lassen, inwiefern das Scheitern dieser Reisenden auch unser Scheitern ist.

Wohin, das wissen sie selbst nicht, aber sie müssen weiter: Migranten, die ins Ungewisse aufbrechen, um eine bessere Zukunft zu finden

Wohin, das wissen sie selbst nicht, aber sie müssen weiter: Migranten, die ins Ungewisse aufbrechen, um eine bessere Zukunft zu finden

Mehr zur Intension der Regisseurin, zur Entstehung des Films und seiner Rezeption in der Filmwelt, kann man in dem an die Vorführung anschließenden Filmgespräch erfahren.

Jedermann ist herzlich zu dieser Veranstaltung, zum Nachdenken und auch zum Diskutieren eingeladen und siehe da: der Eintritt ist frei!

Hier noch einmal alles auf einen Blick:
Wann: Dienstagabend, 19:30 Uhr
Wo: Film.coop: Westendstraße 123, 80339 München
Was: Filmvorführung von “Fremd” mit anschließendem Filmgespräch
Keine Anmeldung erforderlich!

Hier noch der Link zum Facebookevent

foto credits: Giulio Piscitelli / jugendfotos.de
Dieter Schütz / pixelio.de

Tags:
,
No Comments

Post A Comment

Simple Share Buttons
Simple Share Buttons