Anzeige
Diese Ausstellung zeigt Münchner Erfindungen aus der Zukunft
- Gemeinsam Städte besser machen – Ouishare veröffentlicht einen Baukasten für Zukunfts-Workshops - 29. Juli 2021
- Diese Ausstellung zeigt Münchner Erfindungen aus der Zukunft - 22. Dezember 2020
- München 2036: Was wir aus der Zukunft lernen können - 18. Dezember 2019
Müssen Erfindungen eigentlich immer gleich funktionieren? Nicht unbedingt, oder? Das Universalgenie Leonardo Da Vinci zum Beispiel konstruierte schon um 1483 mit Lineal und Bleistift einen pyramidenförmigen Fallgleitschirm. Ein eigenwilliger Fallschirm, der nicht sofort flog. Erst rund 500 Jahre später wurde der Entwurf vom Briten Adrian Nicholas nachgebaut und aus einer Höhe von rund 3.000 Metern mit einem Prototyp erfolgreich getestet.
Die Geschichte bedeutender Innovationen lehrt ganz oft: Ohne vorhandene Vision gibt es keine konkrete Ausarbeitung. Auch wenn es manchmal ein bisschen dauert, bis das dann jemand übernimmt.
Erst denken, dann designen, dann erfinden
Und damit vom Renaissance-Zeitalter einmal fast forward ins Jahr 2036: denn um Ideen für mögliche Erfindungen der Zukunft ging es Ende letzten Jahres auch bei den Workshops des internationalen Thinktanks Ouishare. Für die Teilnehmer*innen hieß es dort, Geräte zu entwerfen, die ihre Stadt im Jahr 2036 ein Stück besser machen sollten. (MUCBOOK war auch vor Ort.)
“Speculative Design” nennt sich diese spielerische Design-Methode, bei der man Prototypen entwirft, die vor allem Ideen transportieren und (noch) nicht wirklich funktionieren müssen. Profunde Kenntnisse in Informatik oder Maschinenbau waren für das Workshop-Setting also nicht nötig. Vielmehr kritischer Erfindergeist und Interesse an den bedeutenden gesellschaftlichen Themen der nahen Zukunft. So kamen Münchner*innen aus den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen in die Workshops, um mit ihren diversen Erfahrungshorizonten nach Lösungen für eine Auswahl vorgegebener Szenarien aus der nahen Zukunft zu suchen. Oder einfacher ausgedrückt: Es ging um große Ideen statt um kleine Details.
CO2-neutrales Reisen mit einem Hologramm-Käfer, gemeinsame Stadtplanung mit 3D-Brillen oder sinnliche Berührungen über Kontinente hinweg: in einer Welt der Prototypen der Teilnehmer*innen wäre all das möglich. Jede Erfindung entspricht einer möglich Zukunft, die sich ein*e Münchner*in ausgedacht hat. Dabei erfüllen die Prototypen auch den Zweck einer kritischen Intervention: durch ihren Kontext lenken sie die Aufmerksamkeit auf drängende Fragen der nahen Zukunft und machen mögliche gesellschaftliche Entwicklungen greifbar.
Oder sie stellen ganz einfach Ideen in den Raum, die unserer alltägliches Leben ein bisschen besser machen könnten. Am Ende der Workshops hatte jede*r Teilnehmer*in aus vorhandenem Kleinmaterial eine eigene Erfindung geschaffen. Mit Schere, Kleber, Stift und etwas Fingerfertigkeit und Phantasie. Das Szenario zu den raffinierten Bastelerzeugnissen wurde den anderen Teilnehmer*innen dann anschließend präsentiert.
Aus der Intervention wird jetzt eine interaktive Online-Ausstellung
Eine Arbeit rein fürs Archiv sollten die gemeinsamen Workshops aber nicht sein. Da die geplante öffentliche Intervention derzeit nicht statt finden kann, werden die Schöpfungen jetzt einfach online ausgestellt. Sie sind somit von zuhause aus ganz bequem zu bestaunen und zeigen einen Einblick in die bunte Ideenwelt der Münchner*innen.
Eine Auswahl von sechs Geräten wird außerdem in einer interaktiven Web-App erlebbar gemacht. Hier kommen auch die Entwickler*innen selbst zu Wort. Und jetzt einmal ab in die Zukunft:
No Comments