Kolumnen

Ein Drink mit Ebow

Theresa-Maria Werner
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Yeahhh, wir haben die Rapperin Ebow vergangenen Samstag, nach ihrem grandiosen Konzert beim Festival of Independents im Haus der Kunst, in der Goldenen Bar auf einen Drink getroffen.

Ebow, was trinkst du?
Ich trinke Cuba Libre.

Ist das dein Lieblingsgetränk?
Ne! Jacky Cola ist mein Lieblingsgetränk, aber manchmal bin ich so verrückt und sage “Cuba Libre”!

Über deinen Exfreund singst du „Du fährst nen Mini, ich ein Rad.“ Wie kommst du heute noch nach Hause?
Hahaha, ich habe immer noch keinen Führerschein. Meine  Mama hat mir zum Bachelor ein Auto geschenkt, nur den Bachelor habe ich auch noch nicht. Jetzt habe ich das Auto und das ist ziemlich geil! Aber ich komme immer noch mit dem Rad nach Hause. Oder heute mit dem Taxi. (lacht)

Deinen Stil beschreibst du oft als „HipHop auf einer türkischen Hochzeit“ und das heute im Haus der Kunst – wie lustig ist das eigentlich?
Wir waren echt gespannt, wie das hier ankommt. Vor allem wussten wir nicht, was für ein Publikum uns erwartet. Es war klar, dass unsere Freunde kommen, aber wir hatten keine Ahnung, wer die anderen Leute sind. Ob das vielleicht alles Kunstverliebte sind, die sich eine künstlerische Show erhoffen und es dann gar nicht gut kommt, weil sie mich für eine Proletenrapperin halten. Aber es ist super gekommen und die Leute haben alle mitgemacht und getanzt. Es war echt geil und wir haben uns so wohlgefühlt! Wir waren auch total geschockt dass wir der einzige Act für heute Abend waren.

Als Inspirationsquellen nennst du ja unter anderen 2Pac und M.I.A. Wieso kannst du so gut Texte in Deutsch schreiben?
Ich muss sagen, ich habe früher ganz viel auf Englisch geschrieben, weil ich sehr viel amerikanischen Rap gehört habe. Ich höre auch jetzt nur selten deutschen Rap, aber das finde ich gut, denn so hole ich mir von woanders Inspiration, dadurch entsteht etwas Neues. Als Rapperin ist es wichtig, authentisch zu sein. Deutsch ist die Sprache, mit der ich aufgewachsen bin, deswegen habe ich dann angefangen, deutsch zu schreiben.

Unser Chef hört übrigens deine CD im Auto.
Das ist so geil! Ich glaube, das kann sich jeder anhören. Heute waren ja auch viele junge und alte Menschen da. Ich habe einen neuen Fan dazugewonnen: Er heißt Jeremy, ist sieben Jahre alt und hat so super mitgemacht.

Wenn man sich aktuell im Internet umsieht, stellt man fest, dass die Medienresonanz in München echt enorm ist.
Ja! Das ist auch super, dass wir so viel Support aus München bekommen, aber ich glaube, ich muss mich jetzt auch mal ein bisschen in den Norden ausbreiten. (lacht)

Wer warst du vor dem Hype?
Da war ich auch Ebow. Ich habe unglaublich viele Sachen gemacht. Ich mache Musik, seit ich denken kann. Die ersten Sachen von mir habe ich mit 16 aufgenommen. Die gingen in die Richtung von Uffie, also Rap auf elektronische Beats. Vor vier Jahren habe ich angefangen, mit meinem Produzenten Nik zusammenzuarbeiten und da ist dieses Orientalische entstanden, das in den Beats drin ist.

Die Nacht ist noch jung. Was machst du heute noch und welche Tipps hast du für uns?
Ihr werdet es nicht glauben, aber ich gehe ins Pacha, da ist heute Blub Club und ich werde mit Freunden weiter feiern. Das wird ziemlich lustig!

Da sind wir uns sicher. Viel Vergnügen!

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Das Interview führten Daniela Gassmann und Theresa-Maria Werner.

Fotos des Konzerts: Theresa-Maria Werner

Titelfoto: www.flickr.com / Cameron Russell

Was beim Festival of Independents noch so los ist, erfahrt ihr hier.

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