Kultur, Nach(t)kritik

Beide oben

Thomas Steierer

stermann-plakat

Am Donnerstag hat „Stermann“ München-Premiere gefeiert: Das neue Programm des kongenialen österreichisch-deutschen Satire-Duos Grissemann und Stermann („Willkommen Österreich“, „Salon Helga“, „Immer nie am Meer“). Auch Freitag und Samstag (7. und 8. Oktober) ist das bitterböse Gagfeuerwerk im Lustspielhaus zu sehen.

Ob „die graue Katze“ (Grissemann) auf Stermanns Kopf (Konter Stermann: „Ich hab wenigstens noch ein Tier auf dem Kopf“), Grissemanns Kochkünste (Stermann: „Bei dem muss man nach dem Essen beten.“), „Heterosexuellen-Parade in Kabul“, „Planet der Pfaffen“ oder „Rentnerunruhen“ im 1. Bezirk in Wien, der wegen hoher Rolatordichte zur „No-Go-Area“ erklärt wird:

Anknüpfend an ihr Erfolgs-Bühnenprogramm „Die deutsche Kochschau“ und ihre im Frühjahr erschienene Radiotext-Werkschau „Speichelfäden in der Buttermilch“ liefern sich die beiden in Wien lebenden Radio-und TV-Moderatoren, Kabarettisten, Autoren und Schauspieler Christoph Grissemann (geboren 1966 in Innsbruck) und Dirk Stermann (geboren 1965 in Duisburg) in „Stermann“ ein bissiges wie brüllend komisches Duell um die Aufmerksamkeit des Publikums.

Mit gewohnt immens hoher Pointendichte und rabenschwärzerstem Humor, der thematisch mitunter auch ans Eingemachte geht, etwa in Sachen Kindesmissbrauch oder Selbstmord.

Im aberwitzigen Wortgefecht, per Solo-Stand-Up-Nummern und multimedial mit Einspielern in Bild und Ton verteidigen Grissemann und Stermann mittels bewährter und prämierter (Salzburger Stier 2002) österreichisch-deutscher Komik-Symbiose ihre Spitzenposition in der deutschsprachigen Kabarett-Liga, bleiben dort gemäß Grissemanns Ehevollzugspräferenz mit seiner Frau, zwei getrennte Schlafzimmer im 2. Stock, „beide oben.“

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