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Die 10 (wirklich) besten Buchtipps für gemütliche Wintertage

MUCBOOK Redaktion

Worauf wir uns an den Weihnachtsfeiertagen und zwischen den Jahren am meisten freuen? Eingekuschelt auf dem Sofa oder im Bett zu sitzen, eine heiße Tasse Tee oder Schoki in der einen und ein richtig gutes Buch in der anderen Hand zu halten – und dann für ein paar Stunden einfach in eine andere Welt einzutauchen. Kein Problem, wenn euch dafür noch die richtige Lektüre fehlt. Wir haben in der Redaktion unsere liebsten Bücher für gemütliche Tage im Winter gesammelt und stellen euch diese hier vor!

1. Little Women von Louisa May Alcott

Die Geschichte der March Schwestern beginnt – es könnte nicht passender sein – an Weihnachten und begleitet die vier Mädchen und ihren Nachbarn Laurie bis ins Erwachsenenalter. Was im Alltag von Meg, Beth, Jo und Amy passiert, schilderte Louisa May Alcott bereits im 19. Jahrhundert. Für viele Mädchen und Frauen war das eine der ersten Geschichten, in denen alltägliche weibliche Protagonistinnen wie sie selbst einen Platz hatten, was das Buch auch heute noch zu einem Highlight macht. Mal fröhlich, mal traurig – so wie es der Alltag eben mit sich bringt – und optimal für ein paar gemütliche Weihnachtstage.

2. Das verborgene Spiel von M. L. Rio

Ledergebundene Bücher, Kaminfeuer, Schauspiel und Shakespeare. Zu Beginn des Romans wird der Protagonist, Oliver, aus dem Gefängnis – für einen Mord den er begangen oder nicht begangen hat – entlassen. Dann Sprung in die Vergangenheit: Sieben Theaterstudent*innen und Freund*innen lernen am Dellecher College über Shakespeare, über Komödien und Tragödien. Dann wird einer der Studierenden tot im See gefunden. Man weiß weder, wer umgebracht wird, noch wer den Mord begangen hat. Jedoch wird klar, dass es auch im wahren Leben die Rollen des Helden und des Tyrannen eingenommen werden. Definitiv ein Buch zum Verschlingen und Miträtseln!

3. Enjoy Schatz von Jovana Reisinger

Buch-Neuheit aus München! Jovana Reisinger (übrigens ehemalige MUCBOOK-Autorin) schreibt in Enjoy Schatz über Feminismus, Weiblichkeit und Sex(ualität). Man bekommt hier einen Einblick in die Gedanken der Protagonistin (Anfang 30, Schriftstellerin, frisch geschieden), die der Autorin übrigens zum Verwechseln ähnlich ist. Zusammengefasst: Easy, juicy, schlau und sexy.

4. Kopenhagen-Trilogie von Tove Ditlevsen

Kindheit – Jugend – Abhängigkeit. In diese drei Teile hat die Dänische Autorin Tove Ditlevsen ihre autobiographische Trilogie untergliedert. In Dänemark längst eine der relevantesten Autorinnen, ist Tove Ditlevsen in Deutschland noch eher unbekannt, aktuell wird ihr Werk allerdings nach und nach auf deutsch übersetzt. Ihre Geschichte beginnt Ditlevsen mit ihrer Kindheit in den 1920ern in Kopenhagen, wo sie in eher einfachen Verhältnissen aufwuchs. Über die drei Bände diskutiert sie eindrücklich ihr Dasein als Frau und Autorin, ihre Jugend, erste Liebschaften, eine gescheiterte Ehe, Mutterschaft, Depression und Abhängigkeit. Definitiv keine leichte Kost, aber Tipp für alle, die gern Sylvia Plath, Joan Didion und ähnliches lesen.

5. Ein Winter in Sokcho von von Elisa Shua Dusapin

Im Sommer ist der südkoreanische Küstenort Sokcho das Ziel vieler Urlauber, im Winter ist es leer und trist. In einem fast leeren Hotel treffen eine Angestellte und ein französischer Künstler aufeinander und lernen sich auf Umwegen näher kennen. Die beiden Menschen, die auf der Suche nach einem Neustart sind, lernen auf Spaziergängen und Ausflügen die Gegend, einander und sich selbst kennen. Langsam, einfühlsam und spannungsvoll erzählt Elisa Shua Dusapin die Geschichte, in der die Kälte und die nahe Grenze zu Nordkorea fast auch zu Protagonisten werden.

6. Jenseits von Eden von John Steinbeck

Keine Angst vor Klassikern – zumindest nicht vor diesem hier. John Steinbeck hat Jenseits von Eden sein größtes Meisterwerk genannt, nach dem Lesen können wir auf jeden Fall verstehen, warum er der Überzeugung war. Die Story spielt im kalifornischen Salinas Valley und begleitet zwei Familien, die Trasks und die Hamiltons, über den Zeitraum von drei Generationen. Es werden Intrigen gesponnen, gute und schlechte Entscheidungen getroffen, es wird gestritten, geheiratet, gemordet und dann doch wieder über mehrere Kapitel hinweg nur die kalifornische Landschaft besprochen – in diesen Fällen sogar mal eine willkommene ruhige Abwechslung. Ganz platt gesagt: Jenseits von Eden liest sich wie eine Telenovela und macht überraschend viel Spaß.

7. Eine göttliche Jugend von Bernhard Blöchl

Der Münchner Schriftsteller Bernhard Blöchl hat einen neuen Roman geschrieben! Das Buch erzählt von Eddie, einem Jungen aus einem öden bayerischen Dorf in den späten 90ern. Dann entscheidet er sich mit dem Mofa abzuhauen – raus aus dem konservativen Bayern, ab nach Amerika. Für die Leser*innen ist es eine nostalgische Reise in die Vergangenheit, für Eddie einen Sprung nach vorne, ein Sprung in Richtung Freiheit, Abenteuer und Autonomie. Ein wunderschön warmer, humorvoller und schlauer Roman für zwischen den Jahren – oder als Weihnachtsgeschenk für die ganze Familie.

8. Rohstoff von Jörg Fauser

Als Jörg Fauser Ende der Sechziger Jahre in Istanbul das Leben eines Süchtigen führt, hängt sein Leben an der Nadel. Sein Alter ego Harry Gelb erzählt in diesem autobiografischen Roman, wie es dann weiterging. Studentenbewegung, Hausbesetzer-Szene, Underground-Literatur. Harry, so scheint es, ist immer Zaungast des Zeitgeschehens. Er macht selten halbe Sachen und sich noch seltener mit einer Sache gemein. Als Nachtportier, Bankmitarbeiter oder am Flughafen verdient er sein Geld. Doch jeder ungeliebte Job scheint nur eine Etappe auf seinem Weg zum literarischen Erfolg. In Rohstoff erfahren die Leser*innen vieles über die erstaunlichen Umwege bis dahin. Rasant und brutal ehrlich. Bis zu seinem frühem Tod 1987 bei einem Autounfall lebte Fauser seit Mitte der Siebziger Jahre in München.

9. Nachmittage von Ferdinand von Schirach

Im neuem Erzählband Nachmittage verwebt Schirach innerhalb seiner Geschichten verschiedene Zeiten, Orte und Protagonist*innen miteinander. Die kurzen Erzählungen unterhalten, regen zum Nachdenken und zum Besprechen mit Freund*innen an. Ein tolles Buch für – Achtung Wortspiel –winterliche Nachmittage.

10. Hercule Poirots Weihnachten und andere Krimis von Agatha Christie

Wenn ihr Weihnachts-Feeling und gleichzeitig nicht auf Spannung verzichten wollt, haben wir was für euch: In Hercule Poirots Weihnachten ermittelt Poirot über die Weihnachtsfeiertage zwischen Familienmitgliedern in einem großen Haus in England. Mal wieder eines von Christies tollen Kammerspielen. Ansonsten sind auch Der Mord im Orient-Express und Das krumme Haus (als Buch und als Film) sehr zu empfehlen.