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Digitalanalog 2017// 20.-22. Oktober

Claudia Holmeier
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Erst mal muss man ja sagen, dass es hier primär um die Freiheit geht. Hören, Sehen und im Rausch wohl auch tastend
erlebt der Münchner am 20. und 21. Oktober zum 17. Mal digitale und analoge Kultur aus der ganzen Welt. Und das völlig kostenlos, da alle Künstler und Mitarbeiter ehrenamtlich an diesem Projekt mitarbeiten.

Möglich gemacht haben das Claudia und Stefan Holmeier, welche das Festival Digitalanalog 2002 gegründet haben und seitdem für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Und selbst die Bewohner links und rechts der Isar sind nicht nur zu einer kleinen Tanzpartie in die flauschigen Teppichflure des Gasteig eingeladen, es finden sich wie bei der modularen Synthie-Station SchneidersBüro viele Möglichkeiten, selbst zum aktiven Teil der Stadt über zu wechseln.

Und das soll es auch sein, eine Mischung aus Münchner Seriosität, unserer zurückhaltenden Egozentrik und dem erklärten Ziel der Veranstalter, neue Ideen für alle erreichbar und vor allem greifbar zu machen, auch über Standesgrenzen hinweg. Was jeder aus diesen Eindrücken dann macht, ist jedem selbst überlassen.

Ohren wollen Töne

[Chuck Winter] Folk von Münchner Szenemusikern

[Die Stadtkinder] Analog ist wieder da, Modularsystem Hallo, Acid Sounds Ahoi

[Everdeen] Türkische Sängerin mit britischer Stimme zu hymnischem Indierock

[Flaming Fenix] Sechs junge Leute aus Ingolstadt machen Folk, nicht umsonst eines der Bayern3 Demos der Woche aus 2016

[Freizeit98] Pop Melodie trifft auf Krach & Elektronik, NDW auf Independent

[Hutenberger] Elektronische Musikproduktion aus München, ziemlich deep und tanzbar, natürlich analog, vom Gründer des Labels Neuzeit

[Julian Zaruba] Abstraktes Spielen mit klassischen Legenden wie dem Roland Juno-60 Synthi, vorn wie hinten melancholisch treibend

[KIM_WWIDDLE] 40 Minuten Zirkus-disko und grippige Elektro-Pop-Hop Tracks von der Münchner Theatermacherin & Djane

[LischKapelle] Über 20.000 Klicks auf YouTube können nicht irren, Gute Laune Pop aus unserer Heimatstadt

[Matija] Aus The Capitols ist Matija geworden. Die Bühnenpräsenz des deutsch-slowakischen Sängers ist himmelstreibend und einsam zugleich

[Melli Zech] Ein 17-jähriges bayrisches Mädel aus dem Märchenwald mit Ukulele und der Stimme einer viel älter klingenden Britpop-Sängerin

[Mullein] Indie-Rock mit krasser spielerischer Präzision und brennender Seele zwischen Donau und Rhein

[Nikolaj Efendi & The Red Wine Conspiracy] Slowenisch-englischer Gesang im Wahn wie Sinn. Kontrabass und Akustikgitarre, Schlagzeug auf alten Emailletöpfen.

[Orange Fizz] DiscoFunk trifft auf eine Sängerin mit Fizz

[Paenda] Björk aus Wien mit blauen Haaren. LiveSetUp aus Djing, Vocals, Synths und Bass. All Femm-Band

[Paul Kowol & Band] Münchner Band des Jahres! Gefühlvolle Popsongs mit berührend ehrlichen Texten

[POLIZEI] LED-Future-Wave. Handmade. III: Bass, Synth und leuchtende Drumsticks ohne Stimme

[Ströme] A100 Modularsystem, AnalogSynth, Vocoder, Bass, Trompete. Eine Wand aus Kabeln und ein Saal voller Tanz und ein Riss im Himmel

[The Sensationell Skydrunk Heartbeat Orchestra] Fuzz in der Stimme. Franz Ferdinand mit Trompeten

[Stenny] Techno 90er IDM mit zukunftsweisender Clubmusik vom Label Ilian Tape

[Superstrings] Filmmusikalischer Alternativpop mit Elementen aus TripPop, Alternative und Elektro. Dazu Bilder von VisualArtist Legende Autopilot aus dem Ultraschall

[Trautonium] Die Legende von 1930. Das erste elektronische Instrument der Welt wird durch eine Orchesterbegleitung zum Mittelpunkt unseres Festivals. Hitchcock. Die Vögel.

[TulaTroubles] Zwischen Revolutionen und orientalischen Hochzeiten, Balkan-Beat und Ska. Fast ein kompletter Wanderzirkus.

[Triska] Slo-Mo-Folk aus traurig-komischen Gesichtern. Wie ein Buch von John Irving

[Verstärker] Unbekannte Songstrukturen in Liedern, welche keine sind. Klassisch allerdings mit Gitarre, Bass und Schlagwerk

[We Are Rome] Sehnsucht im Klang. Analoge Töne zwischen Südsee-Sehnsucht und digital_DaftPunk.

[Xavier Darcy & Friends] Ganz klar 90s/Zeitmaschine. Anti-Pop.

[Zebrathought] Funk, Reggae, und Britpop mit einer verdammt hohen Stimme.

Augen wollen Farbe

[*maeva |&| Nakiba] Fernweh trifft auf Kunstpädagogik

[25pin] Italienische Leichtigkeit der tanzenden Farben

[Chaos und keine Idee] Vom Mint-Club ins DigitalAnalog. Salsa und Chaos [

Dieselqueen] Projektionen auf Wasser. Videomapping aus organisch mystischem Material

[dORNwITTCHEN] Installation „Das Labyrinth des Vergehens“. Zürich 2015

[dRecHWerk.KoLLekTiV] Videogesteuerte LED-Installation und Mapping

[Futur ^] Unfertige 3D Spiele

[Habi[t]i] Visuelle physikalische Veränderungen

[Jandoon & Proximal] Scan Converter – Haus der Kunst

[Luxart] SchwarzWeiß Kaleidoskop

[Nadine Kupitza] Mystik, Moderne, Nostalgie. Eine Geschichte in Bildern

[Ni | Ma] Minimalistische Formen und wuchtige Farbvielfalt

[SicoVaja] Paris, Luxemburg, Marokko – International und durchtrieben anders. Neu ist was man los lässt, dahinter die Nacht

[The Mourning Son] Archivmaterial, Farben und geometrische Formen

[zielgruppe] Veritables Spezialitäten-Theater aus Elektrogehirnen.

Gedanken wollen Geschichten

[Das Labyrinth des Vergehens] Anlage aus mehreren in sich verschachtelten Wandern aus Stoff und Projektion. Spiegelbilder der Spiegelbilder

[< Gasteig Noise Labor_017_Ost >] Elektronische Live-Musik, Video- und Klanginstallation mit den Elektronenmanipulatoren Ströme, Panik Girl & Jerchios, Stefan Leberfinger, Klanglabor Weltklang

[Schneiders Büro] Modulare Synthesizer zum Selberstöpseln

[Beside] SicoVaja in Zusammenarbeit mit Andi Drescher: Unbekannte interaktive Installation zum Soundtrack von Stefan Holmeier.

Der offizielle Festivaltrailer

Aus Mixed-Media-Techniken wie Stoffmalerei, Aquarell und Video von Gabriele Gabriel. Geremixed von Sven Steinmeyer und Peter Becker. Dazu Sound von Stefan Holmeier.

Aber es sollen hier nicht zu viele Behauptungen aufgestellt werden, Ansichten produziert ja sowieso jeder selbst. Es soll
sich selbst ein Bild gemacht, das Programmheft durchgeblättert und danach durch den Gasteig flaniert werden. Erst wer
hier loslässt, die Tür des Käfigs offen lässt, kann mit seinen Augen das erkennen, was nicht auf seinem eigentlichen Weg
gelegen hat, hören, was er eigentlich schon lange nur noch überhört hat.

Sich zwei, drei Künstler rauszusuchen, kann Sicherheit auf den Wegen produzieren, versperrt einem aber auch die Sicht auf den Kosmos den man gerade durchschreitet.

Und hier gibt es gerade in den Nischen neues zu entdecken. Das Leben ist auf dem DigitalAnalog greifbar, man soll sich
trauen zuzulangen und mitzumachen – das klappt schon!

MEDIENPARTNER sind M94.5, Mucbook und Sonderprojekt Viertelquartier gesponsert von RedBull.

 

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