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Drei Tage in der Abschlepphalle: Ausstellung von comN – Das Netzwerkhaus
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Das lange aber schmale Haus mit nur einem Oberschoss und blass gelber Fassade an der Gotzinger- Ecke Oberländerstraße in Sendling wird nicht mehr lange sein bescheidenes Dasein fristen.
Abgerockt sieht es aus, Betonboden mit Ölflecken und bröckelnde gekachelte Wände. Die Abrissbirne rückt schon in zwei Wochen an. Hier entsteht etwas, was es in München in dieser Größenordnung noch nicht gibt. comN – Das Netzwerkhaus ist sozusagen ein Coworking-Space, untergebracht in einem extra dafür geschaffenen Gebäudekomplex. Anforderungen von New Work werden dabei durch bauliche Ästhetik, einem zentralem Meetup-Bereich im Entrée und moderne Arbeitswelten im wohnlichen Design von dem Architekturbüro YES Architecture vereint.
Ein Gebäude als passende Hardware für die Software der Zukunft
Entstehen wird ein Großbauprojekt, das schlussendlich acht Parteien in offenen Megaspaces und kleineren geschlossenen Einheiten beherbergen soll, und mit moderner Innenarchitektur und hippen Interiordesign verbunden wird.
Matthias Ottmann, Bauleiter und Geschäftsführer von Urban Progress, hat sich schon mit vielen Bauprojekten dieser Größenordnung beschäftigt und erklärt: “Wir haben in der Gotzingerstraße ein inspirierendes Umfeld mit einem einzigartigen Charakter. In direkter Nachbarschaft finden Mieter neben praktischen Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf, ein sehr reiches gastronomisches Angebot und kulturelle Angebote” .
Es wird ein Haus des offenen Netzwerkens entstehen, das Raum bietet für kreativen Ideenaustausch und gegenseitige progressive Arbeitsgestaltung. Eben nicht nur Start-Ups sondern auch etablierte Firmen bilden die perfekte Symbiose von neuen Arbeitswelten.
Fotoausstellung von Sebastian Gabriel – NachbarN – Menschen in der Gotzingerstraße
Nicht nur der Anspruch an Ästhetik, sondern auch eine gute Eingliederung in die Nachbarschaft sind Ottmann wichtig. Eine Verbindung zu den direkten Anwohnern soll nicht vergessen werden und so war klar, dass das Gebäude noch bis zum Abriss als Zwischennutzung für etwas stehen soll. Heraus kam die Idee, eine Ausstellung für und vor allem mit den ansässigen Menschen der umliegenden Straßen zu schaffen. Realisiert wurde das Fotoprojekt von dem Fotografen Sebastian Gabriel, der sich so unter anderem dem Bäckermeister Christoph Lentschig aus der gegenüberliegenden Bäckerei Neulinger oder Gabi Walter, die Besitzerin der Gaststätte Großmarkthalle, vor die Linse geholt hat.
Entstanden sind elf Portraits mit einem jeweils angehängten Steckbrief, der Auskunft darüber gibt, was das Viertel für die Porträtierten bedeutet und welche Nachbarn man kennen sollte. Eine Hommage sozusagen an das ehrliche, gemütliche und typisch münchnerische Viertel um die Großmarkthallen in Sendling. Diese Botschaft übermitteln auch die Fotos. Gabriel spricht dabei von einem “anständigen, fleißigen und offenen Schlag Mensch, der sich seine Münchner Behaglichkeit noch erhalten konnte”.
Aber nicht nur Kunst sondern auch das Bauprojekt wird in den kommenden drei Tagen vorgestellt. Die Renderings werden veröffentlicht und so können sich die umliegenden Nachbarn gleich selbst ein Bild davon machen, wie das Gebäude in der Gotzinger Straße aussehen soll, wenn es fertig ist.
Heute ist die Ausstellung von 14 bis 18 Uhr geöffnet, am Samstag und Sonntag jeweils von 12 bis 18 Uhr. Jeder, der interessiert ist, ist ohne Anmeldung willkommen – der Eintritt ist frei.
In aller Kürze:
Was? Zwischennutzungsprojekt “NachbarN – Menschen in der Gotzingerstraße” – Fotoausstellung und Renderings für das Neubauprojekt comN – Das Netzwerkhaus
Wann? Freitag 16. November bis Sonntag 18. November
Wo? Gotzingerstraße 19 (Eingang Oberländerstraße 2a)
Text: Carolin Dithenhof
Fotos: Yes Architecture, Sebastian Gabriel