Rathausschau, Stadt

Flüchtlingshilfe 2.0 – FDP, Piraten und Hut fordern App für Asylbewerber

„Viele der Flüchtlinge haben oft wenig Hab und Gut, wenn Sie in Deutschland ankommen. Doch sie haben eine Gemeinsamkeit: Fast jeder besitzt ein Smartphone“, erzählt mir Thomas Ranft, der für die Piraten im Stadtrat sitzt und ein Mitglied der Fraktionsgemeinschaft “Freiheitsrechte, Transparenz und Bürgerbeteiligung” ist. Gemeinsam hat das Bündnis am 3. Februar einen Antrag bei der Stadt München gestellt, der seit dem bearbeitet wird. Sie fordern eine App, die Flüchtlingen dabei helfen soll, sich in München besser zu orientieren.

Helfen, aber wie?

In den letzten Monaten haben sich in München einige Menschen und Organisationen zusammengestellt, die helfen wollen. Allerdings ist es schwierig einen Überblick davon zu erhalten – besonders wenn man neu in der Stadt oder sogar im Land ist. „Das gute an der App wäre, dass es das Paket an Hilfsangeboten konzentriert auf einer Plattform teilt“, so Ranft. Der Benutzer bräuchte sich auf diese Weise nicht mehr alles selbst zusammen suchen, ob es sich um Essens- oder Kleiderstellen, Unterbringungsmöglichkeiten oder Rechtsberatung handelt: In der App könnte nach Themengebieten und mithilfe einer Karte nach passenden Hilfsangeboten gesucht werden. Aber auch Möglichkeiten sich mit anderen zu treffen und auszutauschen sollen auf digitale Art und Weise gefördert werden.

smartphone

Das Vorbild aus dem Norden

Ganz neu ist die Idee der Fraktionsgemeinschaft nicht. Während ein ähnlicher Antrag wie in München bereits in Aachen und Köln gestellt wurde, können sich Flüchtlinge, die in der Stadt Witten in Nordrhein-Westfalen leben, bereits Gebrauch der Flüchtlings Hilfe-App machen.

Darüber hinaus soll die Technik aufgrund einiger nicht unbedingt selbstverständlicher aber enorm wichtiger Dinge ein Vorteil sein. Aus dem Antragsschreiben geht hervor, dass die kostenlos und in mehreren Sprachen bzw. eingebauten Übersetzungsfunktionen zur Verfügung gestellt werden soll. Auch die Übernahme der sogenannten „around-me-Funktion“ ist denkbar: Auf diese Weise kann beispielsweise einer Person, die auf dem Wittener Rathausplatz steht auf einer Karte über kleine Symbole angezeigt werden, was um Sie herum angeboten wird.
Zunächst heißt es in München jedoch erst einmal Warten. Denn der Stadtradt hat bis zu drei Monaten Zeit, um auf den Antrag zu reagieren. Aber auch Grund genug, sich für die Förderung einer solchen App einzusetzen, finden wir.

 

Bildquelle: Fotografo per caso 

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