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How to Schafkopfn, oder wie uns die CSU wieder zu echten Bayern machen will

Die etwas kuriose Nachricht macht seit gestern die Runde in den üblichen Gazetten: Die CSU München will Schafkopfn und Bayrisch als Sprache fest in den Lehrplänen der Münchner Schulen verankern.

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Ich habe heute angeregt, dass an #Münchner Schulen zukünftig #Schafkopfen als Wahlfach oder Arbeitsgemeinschaft angeboten wird.⁣ ⁣ Schafkopfen ist ein integraler Bestandteil der bayerischen #Tradition. Umso erfreulicher ist es, dass wieder mehr Menschen Interesse an diesem #Spiel haben und auch wieder mehr Wirtschaften das Schafkopfen in ihren Räumlichkeiten gestatten. ⁣ ⁣ Um diese Tradition am #Leben zu halten, ist es wichtig, dass auch #Kinder und Jugendliche dieses Spiel erlernen können. Das ist auch deshalb wünschenswert, weil Schafkopfen Eigenschaften wie Konzentrationsfähigkeit, Kopfrechnen und soziale Kompetenz fördert. #csu #politik #kommunalpolitik #bayern #münchen

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Die Begründung? Schafkopfn sei ein elementarer Bestandteil der bayrischen Lebensweise. Der Vorstoß stammt von CSU-Vizebürgemeister Manuel Pretzl.

Wieder Schafkopf werden

„Schafkopfen ist ein integraler Bestandteil der bayerischen Tradition“. Das teilte er auf Instagram mit. „Umso erfreulicher ist es, dass wieder mehr Menschen Interesse an diesem Spiel haben und auch wieder mehr Wirtschaften das Schafkopfen in ihren Räumlichkeiten gestatten.“

Gut, das ist ein Trend, von dem wir zugegebenermaßen noch nichts mitbekommen haben. Aber eigentlich soll es dabei auch gar nicht um Trends gehen, sondern vielmehr um die Wahrung bayrischer Traditionen, die drohen in Vergessenheit zu geraten. Der pädagogische Mehrwert der Sache? Schafkopfen fördere Eigenschaften wie Konzentrationsfähigkeit, Kopfrechnen und soziale Kompetenz.

Damit man dann auch richtig Fachsimpeln kann beim Schafkopfn, ist das Beherrschen der bayrischen Sprache natürlich unerlässlich. Eine ideale Kombi im künftigen Curriculum der Münchner Schulen also. Kartenspielen im Unterricht wird dann quasi nicht mehr mit Verweisen, sondern mit Bestnoten belohnt.

Wenn Schüler*innen sich nun aber freuen, dass dafür lästige Zweitfremdsprachen wie Französisch oder Latein wegfallen: Weit gefehlt. Denn: Die Fächer Bayrisch und Schafkopfn sollen “nur” als Wahlfach oder Arbeitsgemeinschaft angeboten werden. Auch Lederhosn-Pflicht ist keine geplant. Bis jetzt.

Das richtige Kartenset nach Geschmack der CSU-Fraktion gäbe es ja schon mal im Partei-Fanshop (ja, auch den gibt’s wirklich). Was macht man nun mit dieser Nachricht? Als Journalist gesprochen: sich wieder anderen Wahlkampfmanövern zuwenden.


Fotomontage: Mucbook

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