Stadt

Olympiagegnerin wird neue Münchner Grünen-Chefin

Marco Eisenack

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Münchens Umweltreferent Joachim Lorenz wollte es hinter den Kulissen noch verhindern. Doch gestern Abend wurde eine der lautesten Olympiakritikerinnen der des Landes neue Vorsitzende der Münchner Grünen. Katharina Schulze hat als Vorsitzende der Grünen Jugend schon viel Popularität in der Partei erlangt. So gilt die Jungpolitikerin, die sich mit 108 zu 75 Stimmen gegen Ilga Fink durchgesetzt hat, in der jungen Generation als guter Ersatz für die kürzlich aus privaten Gründen zurückgetretenen Hanna Sammüller.

Die 25-jährige Schulze will sich in den nächsten Monaten vor allem der Grundlagenarbeit im Kreisverband kümmern und die Listenaufstellung für die Kommunalwahl 2014 vorbereiten:

„Eine grüne Oberbürgermeisterin oder ein grüner Oberbürgermeister würde
München gut stehen“, verkündet sie selbstbewusst. Besonders wichtig sind ihr die
grüne Vision einer zukunftsfähigen Großstadt, die Gleichstellungs- und Umweltpolitik.

Nikolaus Hoenning, der mänliche Part im Vorsitz der Münchner Grünen kündigt an, mit Katharina Schulze die eingeleiteten Reformen des Stadtverbandes weiterführen zu wollen.

Lorenz hatte in einer internen Mail an den Grünen Stadtvorstand und die beiden Kandidatinnen heftige Kritik an Schulze geübt, die durch ihren Auftritt auf dem Bundesparteitag für die “völlige Isolierung der Stadtratsfraktion in der Frage Olympia” mitverantwortlich sei. Schulze beharrte allerdings auf ihre Kandidatur.

Inhaltlicher Themenschwerpunkt der gestrigen Stadtversammlung war das Thema Asyl. Anja Edelhäuser, Referentin für Integration und Gleichstellung der grünen Landtagsfraktion informierte über die Kampf der Fraktion für menschlichere Lebensbedingungen in den Asylunterkünften. So wurde auch die Resolution des Stadtvorstands einstimmig angenommen, die unter Anderem die sofortige Schließung aller Containerunterkünfte Münchens mit ihren teils katastrophalen Zuständen fordert.

Darüber hinaus stimmten die Grünen mit großer Mehrheit für einen Antrag, künftig in München einen Paradigmenwechsel bei der Radwegbenutzungspflicht herbei zu führen. Die seit 1997 bestehende gesetzliche Aufhebung der Benutzungspflicht für Radwege soll in München endlich umgesetzt werden.

Darüber hinaus wurde in einem weiteren Antrag beschlossen, die in der freien Jugendhilfe tätigen Vereine in die Planungen der Ferienangebote zu integrieren sowie der Parteibasis und der Stadtversammlung Richtlinien, nach denen die Mittel für die in der freien Jugendhilfe tätigen Vereine vergeben werden, bekannt zu machen.

Foto: Ganz Basis: Das Bild von Katharina Schulzes Facebook-Profil zeigt die 25-Jährige nach dem Bemalen von Demo-Utensilien.

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