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Hassbrief an Tauben – oder wie ihr die Ratten der Lüfte loswerdet

MUCBOOK Redaktion

Liebe Tauben, 

ich sag es einfach so, wie es ist: niemand mag euch. Vielleicht der Taubenzüchter mit seinen weißen Rassetauben, den Rennpferden des kleinen Mannes. Aber pfui, Stadttauben! Überall seid ihr, durchwühlt den Müll und fresst Dreck. Ihr seid voller Ungeziefer (Milben, Läuse, Zecken und bestimmt noch schlimmeres).

Und dann kackt ihr auch noch alles voll (12 Kilo pro Taube im Jahr und das in München ungefähr 40 000 Mal). Wenn man denkt, es geht nicht noch schlimmer, lasst ihr euch vor unseren Fenstern nieder. Dann haben wir das Problem, dass ihr mit eurem nervtötenden Gegurre stört und alles bei uns volldreckt.

Wie wird man euch bloß los?

Die schlechte Nachricht: Ihr seid sesshafte Rudeltiere

Wenn Tauben einmal einen schönen Platz gefunden haben, verlassen sie den nicht so schnell — schon gar nicht, wenn es dort Essen gibt. Und Tauben essen leider so ziemlich alles. Da ist ein Vogelhäuschen oder eine Mülltonne die perfekte Einladung zum ausgiebigen Lunch.

So etwas spricht sich dann noch schnell herum und ihr habt innerhalb kürzester Zeit einen ganzen Taubenschwarm auf dem Balkon sitzen. Das erste Ziel, um Tauben loszuwerden ist es also, alles Essbare zu beseitigen.

Weiter solltet ihr sofort nachforschen, ob die Biester schon irgendwo das Nisten angefangen haben. Tauben nisten das gesamte Jahr über. Wenn ihr ein Nest finden solltet, ist es besser, es gleich zu entfernen, sonst habt ihr noch mehr davon an der Backe.

Dann ist es eine schlaue Idee, dafür zu sorgen, dass die Vögel gar nicht erst landen können: hierzu eignen sich die allseits bekannten Stacheln. Es gibt dafür aber auch speziellen Leim, der auf Fensterbänken einen klebrigen Film hinterlässt, von dem Tauben nur schwer wieder wegkommen (keine Sorge, so stark, dass sie dort für immer bleiben, ist er wohl nicht. Der Leim soll nur einen gehörigen Schreck einjagen). Wenn ihnen das einmal passiert ist, kommen sie nicht so schnell zurück.

Ihr solltet dabei nur darauf achten, dass ihr keine Tauben verletzt, das könnte nämlich Ärger mit dem Tierschutz geben. Verzichten solltet ihr deshalb übrigens auch auf Gift, Fallen, Schusswaffen oder ähnliches, auch wenn es noch so verlockend scheint.

Die gute Nachricht: Ihr Tauben seid harte Angsthasen

Tauben haben vor so ziemlich allem Angst, was sich bewegt und/oder Krach macht. Der Krach muss für unsere Ohren nicht einmal hörbar sein. Es gibt Ultraschallgeräte, die rund um die Uhr einen Ton von sich geben, den wir nicht hören können. Nehmt bei so etwas aber Rücksicht auf die anderen Tiere in eurer Nachbarschaft, sollten z.B. Hunde in eurer unmittelbaren Nähe wohnen.

Eine weitere (zugegebenermaßen kostspielige und nicht unbedingt für den Privatgebrauch geeignete) Art, Tauben zu bekämpfen, ist mit ihrem natürlichen Feind – dem Greifvogel.

Viel einfacher und günstiger ist es aber, wenn ihr mit reflektierenden Materialien arbeitet: Streifen aus Alufolie, alte CDs oder sonstige glänzenden Dinge spiegeln und bewegen sich im Wind. Das schreckt Tauben ab und macht ihnen Angst.

Und sollte das nicht helfen, bleibt immer noch die Wasserpistole…


Beitragsbild: © flickr/Iskra Photo