Kultur, Nach(t)kritik

The Kooks sind nicht mehr die, die sie mal waren…

Cornelius Zange

…und das ist verdammt gut so! Die Songs ihres aktuellens Albums “Listen“, mit dem sich die Band regelrecht neu erfand, verhelfen ihnen auch auf der Bühne zu einer Frische, die ihnen sehr gut tut. Insgesamt sind sie lässiger geworden, Frontmann Luke Pritchard redet mehr, spielt weniger Gitarre und hat sich als Songwriter weiterentwickelt. Ganze drei Jahre dauerte es, bis der Nachfolger von “Junk Of The Heart” im Sommer 2014 in den Läden stand. Dafür sind die Songs darauf ausgefeilt und das Album enthält keinerlei Füllmaterial.

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Das Publikum bei den Kooks hat sich allerdings nicht geändert. Immernoch sind es überwiegend Mädchen zwischen 15 und 19, die fröhlich kreischen und das halbe Konzert auf dem Handy filmen. Das möchte ich aber garnicht schlecht reden, denn genau diese Mädels machen eine Stimmung, die ich persönlich gerne mag und mit einer Körpergröße von 1,80m kann man bequem das Geschehen auf der Bühne, ohne störende Hinterköpfe im Sichtfeld, verfolgen.

Bradley Lloyd Barnes

Foto: The Kooks

Ich muss zugeben, von den Kooks nicht ganz unbefangen erzählen zu können. Mein allererstes Konzert überhaupt, war eines von ihnen, sehr lange Zeit hörte ich fast ausschließlich ihre Musik und wegen Songs wie “She Moves In Her Own Way” oder “Ooh La”, wollte ich in einer Band sein und Gitarre spielen lernen. Ihre alten Gitarrenpop-Nummern spielen sie natürlich immernoch und das auch offensichtlich gerne. “Now we’re gettin’ folky” und “We are the original Mumfords” scherzt Pritchard, als er den Song “Tick Of Time” ankündigt und auf ihren ersten Song “Around Town” folgt direkt “See The World”. Mit dieser Mischung machten sie sowohl alte als auch neue Fans glücklich.

Am lebendigsten wurde das Konzert bei den Songs “Down” und “Westside”, die beide in kleine, sehr soulige Jamsessions ausarteten, bei denen einem mal wieder klar wurde, wie gut die inzwischen fünf Kooks ihre Instrumente beherrschen und warum sie Hallen ausverkaufen.

Ein weiteres Highligt des Abends war die erste Zugabe “See Me Now”, ein Song in dem Luke Pritchards voller Sehnsucht zu seinem verstorbenen Vater singt, bei dem es plötzlich sehr ruhig in der Tonhalle wurde. Auf diesen Song folgten “Junk Of The Heart” und “Naive” und sie verabschiedeten sich mit “We’ve been the Kooks, from england”. Achso das waren also diese Kooks aus England. Gut zu wissen, denn zu denen gehe ich gerne wieder.

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