Kultur

Underworld – mehr als die britischen Scooter

Sebastian Gierke
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In einem deutschen Musikmagazin stand einmal, Underworld wären für England das, was Scooter für Deutschland sind. Ohne im Detail zu verstehen, was Scooter für Deutschland überhaupt sein können: Die Behauptung ist nicht zu halten.

Denn Karl Hyde und Rick Smith, die mit „Born Slippy“ vor 15 Jahren eine Hymne für, na ja, eine ganze Generation ge-schrieben haben, machen nicht nur elektronische Tanzmusik zum Mitgröhlen – das auch.

Ihre Tracks sind aber gleichzeitig immer seltsam verschroben, erzeugen eine besondere Atmosphäre.

Das ist auch der Grund warum das deutsche Musikmagazin immerhin konstatierte: “Die deutsche Variante (also Scooter) klingen nur nach frei- bzw. unfreiwilliger Komik, während die englische Entsprechung musikalisch zumindest in einiger Vorzeit durchaus in der Lage war, progressive Entwürfe für den Großraum vorzulegen.”

Und tatsächlich versteckt sich genau hier der Link nach Deutschland. Auf ihrem aktuellen Album „Barking“ beispielswei-se kann man sie deutlich heraushören, deutsche Elektropioniere wie Kraftwerk.

Hyde und Smith zelebrieren auch mit über Fünfzig den Rave, den Arme-in-die-Luft-schmeiß-Moment, reinen Hedonismus – ohne lächerlich zu wirken.

Underworld, Mittwoch, 10. November, 21 Uhr, in der Tonhalle, Grafinger Straße 6.

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