Kultur, Live

Unterhaltungs-Kicks am 4. Dezember

Sebastian Gierke
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Die Melvins sind nicht prollig, The Sounds schon, aber das macht nichts. Und A Place To Bury Strangers wissen gar nicht, wie prollig geht. Der Freitagabend im Proll-Check.

Metal kann mich immer noch gut unterhalten. Doch seit Ende der achtziger Jahre darf man das Genre musikalisch eigentlihc nicht mehr für voll nehmen. Zu viele alberne Posen, zu prollig-männlich, zu konservativ, zu esoterisch, zu viel Muckertum. Doch es gibt Ausnahmen, natürlich, Bands die das Verlangen nach kompromissloser Härte mit dem Gestus des Experimentierens zusammenbringen – und auf die Freak-Show verzichten.

Melvins

Melvins

Eine der aufregendsten dieser Kategorie sind seit über 25 Jahren  die Melvins, mit ihrem avantgardistischen Sludge-Metal. Irgendwo zwischen Punk, Hardcore, Blues und grobem Unsinn erforschen sie den Lärm und dessen Wirkung. Quälend langsam manchmal, dann brachial, immer konsequent. Also: Zwei Schlagzeuger, unzählige Effektgeräte, eine Menge Haare und natürlich viel Metal-Unterhaltung im Hansa 39 (Feierwerk, 20 Uhr).

Große Unterhaltung versprechen auch The Sounds aus der südschwedischen Provinz. Auch wenn mir der 80ties Synthiesound oft etwas zu platt daherkommt, Bühnenshow und die blondierte Maja Ivarsson sind groß. Die tobt in Hotpants und High Heels über die Bühne, spuckt, flucht, schmeißt sich auf den Boden. Ihre ständigen LuftKickbox-Tritte haben mittlerweile Kultstatus. Achtung in der ersten Reihe im Backstage Werk (20 Uhr).

Und nocheinmal 80ties, aber von der düstereren, kühlen Sorte: A Place To Bury Strangers aus New York. Ihr halliger, cooler Shoegazer klingt ein bisschen nach  My Bloody Valentine oder Cure (im 59:1, 21:30 Uhr).

Und danach noch zu Superpitcher in die Rote Sonne? Oder zu DJ Mooner ins Pimpernel.

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